Archiv für den Monat: Dezember 2018

Tümpeltour und Heurigenabend

Am 8. Oktober haben wir uns wieder einmal getroffen.

Diesmal stand eine Tümpeltour auf dem Programm mit anschließendem Heurigenbesuch.

Um  neun Uhr am morgen haben sich 4 wagemutige unerschrockene
Aquarianer am Verteilerkreis Favoriten getroffen um gemeinsam zum
Nationalpark Eckartsau zu pilgern.

Gegen 10 wurde dieser Nationalpark erreicht. Unser Führer stand schon bereit und erwartete uns freudig.

Wir wanderten eine kurze Strecke zu einem Tümpel bei dem wir eine
Einführung in den Lebensraum Donau sowieder Tier und Pflanzenwelt in und um den Tümpel erhielten.

Mit Keschern ausgestattet begaben wir uns auf Fangtour. Jeder noch so
kleine Fang wurde von unserem Führer erklärt und ins richtige Licht
gesetzt.

Gegen 16 Uhr trafen wir uns dann alle beim Heurigen, wobei die Anzahl
der Besucher beim heurigen um einiges höher war als beim Tümpeln,
anscheinend war 9 Uhr morgens nicht die Richtige Zeit für Aquarianer

Es wurde rege diskutiert, geplaudert und auch getauscht. Leider verflog
auch dieser Tag viel zu schnell und als die Uhr weit nach 21 Uhr
anzeigte verliessen alle den Heurigen und fuhren Heim um Ihre Schätze ins Heimische Becken zu bringen.

 

Möglichkeiten der pH Wert Senkung

Diese Thema dürfte speziell für Neu- Beginner interessant sein, ich habe dabei so weit als möglich auf sämtliche chem. Formel und spez. Fachausdrücke verzichten um damit nicht zu verwirren bzw. für Jedermann/Frau verständlich zu bleiben.

Folgende Möglichkeiten stehen uns zur Verfügung den PH Wert zu drücken (unter 7)
Bei weichen Wasser bis etwa KH 3 oder max. 4 
Torfzugabe /und oder Erlenzapfen 
Diese ist bis zu einem gewissen Grad möglich aber immer vom Torf und deren Qualität/Menge abhängig. Ausschlaggebend für den Erfolg ist hier sicher die im Leitungswasser (LW) vorhandene Karbonathärte. (KH)
Ist diese zu hoch, zB. Über 6, kann dies zwar nicht schaden, aber der Erfolg wird sich kaum in dem Maße einstellen wie meistens angestrebt. Es darf auch nicht vergessen werden: Torf muß regelmäßig getauscht werden. Für Erlenzapfen die man leicht selbst suchen und verwenden kann, gilt das gleiche.
Nebeneffekt:
mit beiden Methoden, speziell mit Torf bringt man zusätzlich Huminstoffe ein die das AQ- Wasser je nach Menge des Einsatzes gelb bis bräunlich färben, (die tatsächliche Färbung hängt auch von den im Handel angebotenen div. Torfsorten ab) aber dafür auch in gewissen Maße desinfizierend wirken.
ACHTUNG: Torf darf keinesfalls, wie oft üblich gedüngt sein. 
Co2 (Kommt zur reinen PH Senkung eher nicht, bzw. nur in weichen W. in Frage) 
Co2 ist für PH Senkung ebenfalls nur dann geeignet wenn die KH im W. unter 2,5 – 3 liegt, sonst kann es sein, dass die AQ Bewohner mit Co2 vergiftet werden. Es müsste dabei viel zu viel Co2 ins Wasser geblasen werden um damit Erfolg zu haben. Co2 wird hauptsächlich als Pflanzendünger verwendet und ist als Solcher neben Licht und Eisen (Fe) wohl auch einer der wichtigsten überhaupt. Der Grenzwert an Co2 im W. dürfte für die Tiere dabei bei ca. 20mgl liegen alles darüber hinausgehende ist nonsens, für manche Fische auch bereits gefährlich und außerdem können die Pflanzen ein Mehr an Co2 im W. nicht aufnehmen und verarbeiten. Für Pflanzendüngung genügen ca. 10-12mgl. Co2 im W.
Seeemandelbaum- und Eichenblätter 
Zur Vollständigkeit sei hier erwähnt, dass sowohl Seeemandelbaum als auch Eichenblätter durch Abgabe von Huminsäuren, jedoch nur bei weichen Wasser, je nach eingesetzter Menge den Ph Wert etwas senken können.
Bei harten Wasser über Kh 4 
muß das W. vorher weicher gemacht und die KH gesenkt werden, dazu eignen sich folgende Geräte bzw. Methoden:
Umkehrosmoseanlage 
(Effektive, sicher bequemste und langfristig günstige Variante) Es gibt dabei bereits Anlagen die unter € 100,– kosten und für AQ- Zwecke und vollkommen reichen dürften. Umkehrosmoseanlagen sind einfachst ausgedrückt Filter welche so dicht sind, dass sie im Großen und Ganzen einzig Wassermoleküle durchlassen. 
Jede Form von Härte (GH, + KH,) sowie andere Verunreinigungen und Schadstoffe (Schwermetalle) werden dabei ebenfalls ausgefiltert. Was übrig bleibt ist nahezu (90%) gleichzusetzen mit destillierten Wasser.
Die Schadstoffe werden während des Filtervorganges permanent über eine 2. Leitung als Abwässer ausgeschwemmt und zwar je nach Qualität der Anlage im Verhältnis 1:2 – 1:4 Umkehrosmoseanlagen sollten unbedingt ein Rückspülventil besitzen, da von Zeit zu Zeit über das Ventil eine zus. Rückspülung erfolgen muß, damit der Filter (Membrane) nicht verblockt. Auch sollten sie nicht austrocknen. Dies würde die Lebenserwartung der Membrane deutlich herabsetzen.
Es scheint im Falle von chloriertem LW (was es aber fast nicht mehr gibt) eine Anlage mit einem Kohle- Vorfilter äußerst empfehlenswert, da Clor die Membrane zerstören würde. Es sollte/muß auch bedacht werden, dass das Permeat, so nennt man das Reinwasser aus Umkehrosmoseanlagen, so gut wie keine Härte besitzt. Das heißt man muß die gewünschte KH mittels LW so verschneiden (mischen) bis diese erreicht ist, oder mit Aufhärtungs- Salze den gewünschten Härteggrad, durch mit Wasser vermischte Zugabe dieser, einstellen.
Das verwenden von reinem Osmosepermeat im Aquarium birgt bei ungünstigen Wasserparametern Gefahren und sollte deswegen nur im verschnittenen Zustand verwendet werden.
Besonderheit im Bezug Osmose und PH 
Die U.Osmoseanlage senkt den Ph Wert des Permeat`s lediglich um den Wert 1 – 1,5.
Falls dies nicht reichen sollte um den gewünschten Wert zu haben, ist dieser jedoch jetzt, durch das Fehlen der KH sehr leicht mit kleineren Zugaben von Torf / Erlenz. (welche Huminsäuren beinhalten) oder Co2 nach belieben einstellbar.
***Es muß spez. in neuen Becken darauf geachtet werden, zumindest KH 1,5 – 2 zu haben um (spez bei weiterer PH Wert Senkung) keinen Säuresturz herbeizuführen. Während der Einstellphase sind ständige Messungen unabdingbar.  Am besten Wasser außerhalb des AQ vorbereiten, so kann man leichter regulierend eingreifen.
Das Gleiche gilt folgend für Voll /bzw. Teilentsalzung
Umkehrosmoseanlagen sind leicht an das LW anzuschließen wie eine Waschmaschine. (Keine Angst äußerst einfach da Anschlüsse bereits an der Umkehrosmoseanl. montiert sind, anschrauben fertig.) Wahrscheinlich die bequemste Art Wasser für AQ Zwecke aufzubereiten. Empfehlenswert. Für die Spezialisten: Silikate werden damit nicht entfernt.
Voll/Teilentsalzer (Für Wasser- chem / techn. nicht Begabte nicht zu empfehlen. Vorteil: schnelle Methode.) 
Diese mit Harzen gefüllte Röhren müßten nach deren Erschöpfung mit Salzsäure oder Laugen regeneriert werden. (Nachteil: ewige Pantscherei und wegen der Salzsäure auch nicht ganz ungefährlich. Ich gehe daher auch nicht näher darauf ein, da eine gewisse Erfahrung sicher bei Verwendung solcher meist Kationen – Anionen Tauschern vorausgesetzt werden sollte.
***Auch hier gilt bzgl. Wassereinstellung beschriebenes wie bei Umkehrosmoseanlagen.
Zugabe von Salzsäure bzw. andere Säuren (Für Anfänger dringend abzuraten) 
Diese Variante sei nur der Vollständigkeit halber hier erwähnt denn diese Methode kommt wohl nur für erfahrene Aquarianer mit W. chem. Begabung in Frage. (Obwohl von mir selbst mit durchaus positiven Ergebnis bereits durchgeführt) Daher gehe ich auch auf dieses Thema nicht näher ein.
PH Minus (Chemisches über Zoohandlungen erhältliches Mittel) 
Darüber kann ich leider weder positiv noch negativ berichten, da ich dies noch nie eingesetzt habe und auch nicht einsetzen werde, ich will keine Chemie im Becken haben auf die man verzichten kann. Funktion, enthält meist gepuffertes saures Hydrogensulfat
Zusammenfassung 
Es kann also gesagt werden, wenn ich den PH Wert senken will, muß ich vorher das Wasser vorbereiten, in dem ich dem Wasser die KH entziehe, sollte diese etwa über 3, 4, sein, sprich weicher machen. Dazu eignet sich wie beschrieben, die
1. Umkehr- Osmoseanlagen, sowie die
2. Teil / Vollentsalzer (Kationen und Anionentauscher als auch
3. Säurezugaben, welche aber für Anfänger abzuraten ist.
4. PH minus, welche meist auf Säurezugabe basieren.
Einzig für den Fall, dass das LW weich ist (KH etwa 3) kann Co2 Zugabe, sowie Torf und Erlenzapfen auch ohne W. Vorbereitung zum Erfolg führen.
Abschließend sei noch erwähnt, dass die PH Wert Senkung, egal welche Methodik letztendlich dafür verwendet wird, in einem laufenden AQ mit Fischbesatz nie mehr als um den Wert 0,5 pro Tag geändert werden soll/darf.
Es sei mir erlaubt zu dem Thema meine rein subjektive pers. Einstellung ebenfalls hier „kund zu tun“, welche keinerlei Ansprüche auf ideelle oder philosophische Richtigkeit besitzt. Dies zu entscheiden überlasse ich dem Leser.
Fazit: 
Ich würde zu Zwecken der PH Senkung zur Anschaffung einer Umkehrosmoseanlage raten, zumal diese bereits leistbar und nicht mehr so teuer wie noch vor einiger Zeit sind (ca. 80-120,– €). Osmosewasser kaufen wäre sicher auf die Dauer bei weitem zu teuer.
Zusatz: 
Ob dabei die Tiere laichen oder nicht finde ich pers. im Bezug auf PH Wert Senkung sekundär, die Frage ist doch, brauchen unsere Pfleglinge härteres, oder weicheres Wasser, PH Wert über oder unter 7 etc. Wo leben sie in der Natur ? bei welchen WW ?
Danach sind meiner Meinung nach die Richtlinien (WW) für eine artgerechte Hälterung zu suchen und das AQ. Wasser danach einzustellen.
Gruß
Fritz

Hypancistrus Zebra-Eingewöhnung

Also wie versprochen hier vom ersten Tag an der Eingewöhnungsbericht meiner 6 Stk. L 46 Zebra :

Ankunft zu Hause
1-TAG :
Als wir von unseren Besuch / Kauf von Aquarium Heintz (siehe Testbericht ) nach Hause kamen
(alle 6 hatten die lange Fahrt gut überstanden ) kamen sie gleich in einen Kübel -siehe Online Gallerie S. 7–
neben meinen 160 l L 205 Becken, es wurde gleich 10 % des Sackerlinhaltes (ca. 2 l ) an Wasser zu gegossen und zwar so das es SPRUDELTE.
Dann die Beckenfrage WOHIN ?????
Ich und meine liebe Gattin entschieden uns ein neues 60 l Becken einzurichten .
1 cm Sand , PVC-Röhren und Holz .
So jetzt zum Filter . Das war das grössere Problem . Wir nahmen einen Eheim 2012 Innenfilter der in unserem 120 l Becken war .Dieser geht bis 200 l Aqu. !
In der Zwischenzeit wurde immer wieder mit 10 % Aquarienwasser aufgegossen.
Als alles fertig war stellten wir den Aquariumheizer auf 24,5 ° (der Händler hielt sie bei 24° ). Das Wasser im Kübel füllten wir so lange mit 10 % bis es die 24° erreicht hatte – dies zog sich bis zu 3 h hin !
Dann wurden sie eingesetzt .
Sie verharrten einen Moment am Boden dann zisch und weg waren sie !

2 TAG :
naja so weit so gut —jetzt der schwierigere Teil , das Füttern .
Da wir wussten das es ein WF ist und wir uns vorbereitet hatten und mit Frostfutter eingedeckt haben entschieden wir uns für rote Mückenlarven  —Warum—-
Wir wussten bzw. fragten was der Händler so fütterte —Tubifex—
Am Abend ca. 20.00 steckten wir den Filter aus und gaben das Futter .
Ergebnis : 1h-nichts, 2h nichts, 3h nichts….
Also Futter absaugen und Filter wieder ein .
WAS TUN die wollen nicht fressen, dass dies bei Wildfängen manchmal so ist ,war mir klar aber die waren ja schon 2 Monate beim Händler in Wien ??????????????
Das zweite Problem das wir hatten, die Temperatur sank (was ich vorher wissen hätte müssen ) auf 23°, da ja der Filter ausgesteckt war !!!!!!!!

3 TAG :
Am Vormittag als alle außer Haus waren setzte mein Gattin sich hin gab wenig rote M. und gr. Artemia und sie FRASSEN -juhu !!
Sie fressen nur sehr wenig aber anscheinend sagte meine Frau zumindest sind das Leckermäulchen !
Resultat : 1 Tag Eingewöhnung war denen anscheinend zu wenig !

4 Tag :
Das Problem mit der Temperatur (diese sank beim füttern da ja der Filter ausgesteckt war )hatten wir auch im Griff , wir setzten einen Ausströmer unter dem Heizer der mit einer kräftigen Pumpe betrieben wurde — die Temp. sank nicht mehr und das fressen wurde auch nicht eingesaugt !
Zum fressen wurden diesmal r. M., Artemia und Daphnien gereicht – es wurde nur wenig ( in 4 Stunden ) gefressen aber anscheinend so zeigten es die Bäuche hatte jeder was abbekommen !
Warum immer mehr Futterarten gegeben wurden liegt daran das wir hoffen das die Zebras sich an alle Arten von Futter gewöhnen die wir vorhaben zu füttern gewöhnen und nicht nur eine bevorzugen (was dem Wachstum schadet ) !

SO FERTIG falls sich was Außergewöhnliches tut werde ich euch diese Informationen weitergeben ansonsten bleiben die Zebras dort und werden einmal ordentlich hoch gepäppelt !
Die Temperatur werde ich pro Woche um 0,5° erhöhen und zwar bis diese 28° erreicht hat – da fühlen sie sich sicher wohler !
Wasser wird täglich nach dem Füttern (Zebra verträgt keine Verunreinigung ) ca.15 % gewechselt.
Grüsse an alle
WELSFAN

Der Neuanfang

Wie Ihr (fast)alle wisst, habe ich mit meinem ersten Aquariun Schiffbruch erlitten. Hier die ganze geschichte!

Unser neues Aquarium

Es begann alles damit, dass in
unserem alten Aquarium (60 Liter) irgendwann auf einmal zu viele Fische
schwammen. Daher beschlossen wir, nach unserem Urlaub ein größeres
Aquarium einzurichten (160 Liter), vom Stil her sollte es an ein
Naturaquarium von Takashi Amano erinnern. Doch noch während dem Urlaub
kam die Hiobs-Botschaft von zu Hause: Alle Fische tot, Aquarium ist bei
der Hitze umgekippt.

Also bei der Heimkehr aus dem Urlaub
große Trauer und Ungewissheit, ob ich wieder ein Aquarium haben möchte.
Ich habe dann im Forum die Geschichte über meinen Verlust gepostet, und
eigentlich nur aufbauende und Mut zusprechende Antworten bekommen, die
mich darin bestärkt haben, es doch wieder zu wagen.

Ich hatte schon vor dem Urlaub bei Tommy’s Zoo in Brunn/Geb. das Becken
und die Lampe bestellt. Den Filter habe ich mir damals schon
mitgenommen, einen Eheim 2224. Er war gerade in Aktion, da hab ich
zugeschlagen. Also habe ich einen Freund gebeten mit mir hinzufahren
und die Sachen abzuholen. Habe an diesem Tag die ganze Technik gekauft
und nach Hause transportiert.

Das Becken in den Massen 80 X
40 X 50 (lxtxh), eine Arcadia Aufsetzleuchte 80cm mit 2x T5 Röhren,
Dennerle Doppel-Thermostat Digital Duomat 1200, den passenden
Bodenfluter, Deponit mix, Kies der Körnung 1-2mm, die Bestückung für
meinen Filter, einen Tauch-Stabheizer und den Ofa der Firma Walther.

Ein paar Tage später habe ich dann angefangen zumindest die Technik
einmal aufzubauen. Also habe ich das Aquarium aufgestellt, vorher
gründlich gereinigt, dann den Bodenfluter installiert, den Stabheizer
angebracht und den Ofa mit der Saugseite des Filters verbunden.
Natürlich auch die Druckseite fertig vorinstalliert. Auch die
Aufsetzleuchte hab ich schon montiert.

 

Wieder
ein paar Tage später habe ich mir vorgenommen die Anschlüsse im Kasten
zu verlegen. Dazu musste ich einen Teil der Rückwand aussägen. Ich habe
den Auslass so gewählt, dass alle Strom Anschlüsse im oberen Fach und
der Außenfilter darunter ist. Im oberen Fach habe ich dann auch noch
den Duomat an der Seitenwand angeschraubt. Dann habe ich den Filter
bestückt und ebenfalls an seinen Platz gestellt.

 

Am
nächsten Tag, als ich mit den gekauften Pflanzen nach Hause kam, habe
ich diese vorerst eingewässert. Dann habe ich das Deponit-mix im
Aquarium aufgeteilt, darüber den Kies gestreut, und die ersten Wurzeln
dekoriert. Danach ca. 5cm Wasser einlaufen lassen und die ersten
kleinen Pflanzen eingesetzt.

 

Dann
habe ich nochmal Wasser nachgefüllt bis ca. 20cm Wasserstand und die
größeren Pflanzen eingesetzt. Danach begann der schwierigste Teil:
Meine „Anubias barteri var. nana“ auf die Wurzel zu binden, ganz schön
wiederspänstige Burschen! Dann noch eine Mooskugel auf eine Wurzel
gebunden, und ein wenig Java-Moos auf die Andere. Bei der
Inbetriebnahme der Technik musste ich noch beim Stabheizer die
Temperatur so einstellen, das sie um 2 °C über dem gewünschten Wert
liegt, damit sich der Heizer auch dann ausschaltet, wenn der Duomat
defekt sein sollte. Den Ofa muss man so einstellen, dass er soviel
Wasser von der Oberfläche ansaugt, dass man in dem Ansaugrohr den
Wasserspiegel sieht.

 

 

„Voilá“
fertig! Begonnen hatte ich um ca. 18:00 Uhr, mittlerweile war es nach
Mitternacht, und aufräumen musste ich auch noch. (Der Abfluss vom
Waschbecken war verstopft von dem Pflanzen-Nährboden-Zeugs!) Aber der
Aufwand hat sich gelohnt wie ich finde!

 

Mittlerweile ist etwas mehr als eine Woche vergangen, und die
Hintergrund-Pflanzen machen ihren Job zu meiner vollsten Zufriedenheit,
reichen schon bis zur Wasseroberfläche hinauf! Ich habe mir von Helga
auch noch vor ein paar Tagen zwei Kübeln Alt-Wasser und ein bisschen
Filterschlamm abholen dürfen (nochmals DANKE!), damit sich möglichst
rasch viele Bakterien im Filter bilden. Jetzt ist es bald soweit, dass
der erste Wasserwechsel gemacht wird, und meine Freundin ist schon
gespannt auf die „Pritschlerei“, die ich hoffentlich nicht veranstalten
werde!

 

 

 

 

 

Frostfutter

Hi…
Ich wollte Euch einmal ein Rezept für Frostfutter vorstellen.
Ich habe mich dafür im Internet umgeschaut, bei Freunden und Bekannten nachgefragt und einige Artikel darüber gelesen. Nach einigem Ausprobieren habe ich meine eigene Version zusammengestellt.

Es wird von allen meinen Fischen gerne genommen und ist für kleine bis große Arten geeignet.

Das Endprodukt ist ein sehr hochwertiges und nährstoffreiches Futter, also bitte bei der Dosierung vorsichtig sein. Eine Portion alle 2 bis 3 Tage reicht, dazwischen normales Futter, bzw. kleine Mengen täglich.

Zeitaufwand:
ca. 1 Stunde (ohne Abkühlzeit)

Benötigte Geräte:

– Einen Fleischwolf mit kleiner Scheibe (Stabmixer oder Pürierstab geht auch, nur ist es dann mitunter keine homegene Masse, sondern ein feiner Brei mit einigen groben Stücken)
– Ein Tablett oder Ofenblech.
– Ein feines Küchensieb oder Kaffeefilter aus Stoff oder Damenstrumpf.
– Ein großes Messer oder Pizzaroller.

Zutaten:

300 g Krill, gefroren
200 g Artemia, gefroren
100 g Cyclops, gefroren
100 g Wasserflöhe, gefroren
2 EL Flockenfutter
10 Tropfen Multivitaminpräparat
25 g Vitakalk (nicht unbedingt notwendig)
100 g Seelachsfilet, frisch oder gefroren
100 g Feldsalat, frisch
100 g Spinat, gefroren
15 g Paprika, edelsüß
Gelatine für 150 ml Wasser

Zubereitung:

Krill, Artemia, Cyclops und Wasserflöhe auftauen. Krill, Artemia und Wasserflöhe dazu in ein Küchensieb geben (MIT KLEINEN MASCHEN z.B. Kaffefilter aus Stoff oder einen alten Damenstrumpf), die Cyclups in eine kleine Schüssel. Krill, Artemia und Wasserflöhe gut durchspülen und abtropfen lassen.
Seelachs, Spinat und Feldsalat kurz blanchieren und dann durch den Fleischwolf drehen.
Zu der Masse das Flockenfotter, die Vitamintropfen, Cyclops und Paprika geben und gut durchrühren (falls Kalk, so diesen jetzt auch dazugeben). Danach Krill, Artemia und Wasserflöhe untermengen.
Die Gelatine nach Anleitung anrühren und mit der Masse vermengen.
Die Masse ca. 0,5 cm hoch auf ein Tablett oder Ofenblech streichen und einige Zeit in den Kühlschrank stellen. Wenn die Masse erhärtet ist, in DIN-A4 große Stücke schneiden und Einkerbungen als Abbruchlienien eindrücken (mit einem Pizzaroller geht es gut).
Andere Möglichkeit ist, die Masse gleich zu portionieren, z.B. in alten Konfektschachteln (Toffifee-Schachteln eignen sich dafür besonders gut, alte Eiswürfelbereiter aus Plastik gehen auch). In beiden Fällen kann mann das Futter nach dem Erhärten nun einfrieren.

Ist alles richtig gemacht worden, hat man ca. 1 kg bestes Fischfutter.

Falls es jamand Ausprobiert, würde es mich interessieren was Eure Fische dazu sagen und was Ihr von dem Futter haltet.

Viel Spaß beim Ausprobieren.

Mike

Einrichten eines Garnelenaquarium

 

Christian
Splettstösser

 

 

Das Einrichten eines Garnelenaquariums ist relativ einfach, sollte aber trotzdem vorher gut geplant werden. Als aller erstes braucht man ein geeignetes Becken. Für Zwerggarnelen genügen bereits Becken ab 25 Liter, ideal sind 54 Liter Becken. Die Becken sollten aus Glas und nicht aus Plexiglas bestehen.

 

 

Die günstigen Komplettsets bieten sich hier geradezu an, da dort auch schon eine vernünftige Beleuchtung installiert ist. Das einzige Manko dabei sind die enthaltenen Filter, welche für ein Garnelenbecken nur bedingt geeignet sind. Durch einen kleinen Trick lassen sich diese Filter aber durchaus nutzen. Hat man also ein geeignetes Becken, wird als erstes der Bodengrund ins Becken gebracht. Wer anspruchsvollere Pflanzen pflegen möchte, sollte vorher noch einen Pflanzengrund hineingeben.

 

Der eigentliche Bodengrund sollte aus feinkörnigem Kies oder Sand bestehen und die Gesamthöhe des Bodengrunds (inklusive Pflanzengrund) sollte zwischen 5 und 10 cm liegen. Die Auswahl der Farbe bleibt ihnen selbst überlassen. All zu grelle Farben sollte man vielleicht vermeiden, da man sich schnell dran sattgesehen hat, aber letztendlich ist es Geschmackssache. Ich persönliche bevorzuge schwarzen Kies mit der Körnung 1-3 mm, weil ich finde, dass der dunkle Bodengrund die Farben der Garnelen mehr hervorbringt. Wer allerdings auch Panzerwelse (Corydoras, Aspidoras, Blochis), welche sich gut mit Zwerggarnelen vergesellschaften lassen, mit im Becken halten will, sollte Sand wählen.
Als nächstes wird der Filter ins Becken eingesetzt. Die gängigen Filtertypen sind allesamt eine Falle für den Garnelennachwuchs. Er wird durch den Filtereinlass eingesaugt. Standardfilter sind daher nur geeignet, wenn man vorher den Filtereinlass entsprechend abgesichert hat. Dies lässt sich ausgezeichnet mit einem ungefärbten Damenfeinstrumpf realisieren. Besser geeignet sind Schwammfilter mit Luftheber. Hier wird das Wasser durch einen Schwamm gefiltert, wodurch kleine Garnelen nicht in Gefahr geraten können. Zudem sind diese Filter ausgesprochen günstig zu bekommen.
Noch wirkungsvoller sind Mattenfilter. Diese Filter lassen sich auch gut in etwas größeren Becken einsetzen und bieten durch die besondere Technik eine ausgezeichnete Filterleistung. Jetzt vorsichtig das erste Wasser ins Becken geben, bis der Wasserspiegel ca. 4 cm über dem Bodengrund liegt. Anschließend kann die Dekoration (also Holz, Steine oder Höhlen) je nach Geschmack im Becken verteilt werden und abschließend werden die Pflanzen eingesetzt. Hier darf und sollte man sich vom eigenen Geschmack leiten lassen. Aufpassen sollte man bei Pflanzen, die Oxalsäure1 enthalten (z.B. Speerblätter, Anubias, und Wasserkelche, Cryptocoryne), diese können unter Umständen zu einem Garnelensterben führen. Ideale Pflanzen sind z.B. Javamoos, Mooskugeln, Muschelblumen, Nixkraut
Jetzt das Aquarium komplett mit Wasser befüllen und das Becken ist praktisch fertig. Allerdings sollte man natürlich das Becken noch einfahren lassen, bevor die Garnelen das Becken bevölkern können. Das bedeutet, vier bis sechs Wochen wird das Becken ohne Garnelen oder Fische betrieben. Alles andere wie Licht und Filter muss aber bereits laufen. Während der Einfahrzeit wird sparsam ab und an Futter ins Becken gegeben. Durch dessen Umwandlung  können sich die nützlichen Bakterien vermehren und so ein stabiles Aquarienwasser bilden.
Damit man nicht immer an das Licht Ein- und Ausschalten denken muss, sollte man die Beleuchtung über eine Zeitschaltuhr steuern. So sind immer gleich bleibende Beleuchtungszeiten garantiert. Eine Heizung ist bei entsprechender Pflanzenauswahl nicht nötig, solange die Becken in einem Wohnraum untergebracht sind. Die normale Raumtemperatur ist absolut ausreichend.

 

1Anm. d. ATInfo-Red.:
Die Oxal- oder Kleesäure (C2H2O4 ·2H2O) wirkt durch eine Störung des Calziumstoffwechsels. Die lebensnotwendigen Ca-Ionen werden in Form von unlöslichem Calziumoxalat ausgefällt. Das Calzium kann seine Funktion im Körper nicht mehr erfüllen.

 

Mit freundlicher Genehmigung der Redaktion ATInfo  übernommen.

Einführung zum Thema Wasserwerte von Anton Gabriel

Ein einführender Beitrag über Wasserwerte und Wasserinhaltsstoffe im Aquarium von Anton Gabriel

 

Ing. Anton Gabriel

Wasser
ist im Aquarium ein recht komplexer Stoff. Viele gelöste und ungelöste
Bestandteile ergeben die Mischung, in der sich unsere Pfleglinge
(Pflanzen und Fische) wohl fühlen, weniger wohl fühlen oder sogar
lebensbedrohlich wirken kann.

Bestandteile bzw. Eigenschaften die wir messen können werden manchmal etwas genauer beschrieben..

 

Eine markante Eigenschaft des Wassers ist die Temperatur,
die wir mit Aquariumthermometeren mit gefärbter Alkoholfüllung messen
können (ziemlich ungenau – bis 5 Grad Fehler möglich) oder elektronisch
mit Temperaturfühler an einem Messgerät (teuer) oder durch an die
Scheibe geklebte Streifenthermometer, welche recht genau und praktisch
sind. Die Temperatur ist je nach Fischart von 18 bis 30 Grad für
tropische Fische erforderlich – meist ist ein Wert von 25 Grad C ok.
Erhöhen durch (geregelte) Heizer. Absenken: durch kleine Ventilatoren,
welche auf die Wasseroberfläche blasen und die Verdunstungswärme dem
Wasser entziehen und so recht problemlos die Temperatur auch um 5 Grad
tiefer als die Umgebung senken können.
Wichtigkeit: hoch

Die Farbe
des Wassers ist normalerweise farblos und durchsichtig (wenn nicht
gezielt durch z.B.: Torfextrakt eine Färbung des Wassers herbeigeführt
wird). Wenn das Wasser, ohne besondere Behandlung langsam gelblich
wird, dann ist das ein Anzeichen, dass das Wasser durch Gelbstoffe zu
alt wird und gewechselt gehört. Testen kann man das, indem man einen
weißen kleinen Teller halb ins Wasser hält (im hinteren Teil des
Aquariums) und von vorne den Teller ansieht; wenn der Teller im Wasser
deutlich gelber wird, ist das Wasser zu alt. Wenn man regelmäßig Wasser
wechselt, sollte keine Gelbfärbung des Wassers auftreten.
Wichtigkeit: Mittel

Der pH-Wert des
Wassers – die sog. „Wasserstoffionenkonzentration“ sagt aus, ob das
Wasser sauer oder basisch ist. Das Wasser ist neutral, wenn der pH-Wert
bei 7 liegt, sauer unter 7 bis vielleicht 5 und über 7 bis vielleicht
8,5 ist das Aquariumwasser basisch. Beeinflusst wird das durch gelöste
Salze, z.B.: Karbonate und Bikarbonate – der sogenannte „Kalk“ im
Wasser, welcher den pH-Wert hebt oder durch Säuren und Laugen, z.B.:
Kohlensäure (insbesondere bei CO2-Düngung), Salpetrige Säure (welche
beim Umbau von Eiweißstoffen aus Futter und Ausscheidungen der Fische
entsteht) oder zugeführte Säuren z.B.: aus Torf oder Erlenzäpchen.
Messen
können wir den pH-Wert durch Teststreifen (meist recht ungenau),
Tropfentests (ok), und elektronisch (recht genau aber etwas teuer und
wartungsbedürftig). Meist wollen wir den pH-Wert senken (Leitungswasser
hat meist pH 8,5), was am Zielführendsten durch Absenken der
Karbonathärte auf bis zu 3 Grad KH und erst anschließende Zufuhr von
pH-senkenden Mitteln erreichen.
Wichtigkeit: sehr hoch

Karbonate und Bikarbonate sind über die Karbonathärte
messbar und stellen meist mit CO2 und geringfügigen anderen Säuren den
pH-Wert dar (KH hebt und Säuren senken). Je nach Fischart kann die
Karbonathärte unter ein Grad KH (nur bei Zucht von Weichwasserfischen
oder sehr erfahrenen Aquarianern) und etwa 3 bis 15 – durchschnittlich
6 Grad KH betragen.
Die Messung ist mit Teststreifen (meist
ungenau) und Tropftests (hinreichend genau) möglich. Die Hebung kann
durch Zugabe von Natriumbikarbonat (Speisesoda), die Senkung durch
Wasserwechsel mit weichem Wasser (dest. Wasser, Austauscherwasser,
Osmosewasser) erfolgen.
Wichtigkeit: hoch

Calcium
ist in der Härte enthalten und beträgt wenige Milligramm pro Liter bis
einige 10 mg/l. Eine gesonderte Messung ist möglich (Tropftests) aber
im Süßwasser nicht erforderlich.
Wichtigkeit: gering

Magnesium ist in der Härte enthalten und es gilt das Selbe wie bei Calcium. Eventuelle Hebung mit Magnesiumsulfat.
Wichtigkeit: gering

Sulfat
ist in der Härte enthalten und beträgt weinige bis einige 10 mg/Liter.
Eine gesonderte Messung ist nicht möglich (nur mit giftigen
Messmitteln) und auch nicht erforderlich. Hebung durch Gips im Wasser.
Wichtigkeit: gering

Ammonium/Ammoniak
entsteht als eine der ersten Stufen bei der sog. Nitrifikation – des
durch hauptsächlich von Bakterien bewirkten Umbaus von Eiweißstoffen
etc. besonders aus Futter und Ausscheidungen der Fische beginnend über
Ammonium/Ammoniak zu Nitrit und zum vorläufigen Endprodukt Nitrat. Die
Wirkung von Ammonium/Ammoniak ist vom pH-Wert abhängig. Im sauren
Bereich liegt nur ungiftiges Ammonium vor – im basischen Bereich auch
etwas giftiger Ammoniak. Geringe Mengen sind im Aquarium harmlos und
werden sogar von den Pflanzen als Nahrung aufgenommen. Im Aquarium sind
normalerweise nur Spuren feststellbar. Wenn einige zehntel Milligramm
pro Liter zu messen sind, dann kann es sich um ein neu eingerichtetes
Aquarium handeln (noch nicht „eingefahren“) oder es liegen größere
Probleme vor (z.B.: ungeeignete Filterung, Überfütterung, zu viele
Fische) – diesfalls ist jedenfalls ein Wasserwechsel zur Reduzierung
des Wertes sinnvoll und anschließende Behebung der Ursache. Für die
Messung gibt es relativ genaue Tropftests. Senkung durch Wasserwechsel.

Wichtigkeit: beim Einfahren sehr hoch, sonst hoch

Nitrit
ist wie bei Ammonium/Ammoniak angegeben die nächste Stufe des
bakteriellen Umbauverfahrens, welches zum Teil im Filter und zum Teil
im Bodengrund/Mulm erfolgt. Nitrit ist für Fische hochgiftig und sollte
im Aquarium nicht nachweisbar sein – anderenfalls rascher und massiver
Wasserwechsel (außer beim „Einfahren“). Beim „Einfahren“ eines neuen
Beckens zeigt das Ansteigen und anschließende Abfallen des Nitritwertes
(Nitritspitze) den Beginn der richtigen Funktion der Nitrifikaltion und
Filterwirkung an. Die Messung erfolgt mit Streifentests (manchmal sehr
ungenau) und durch Tropfentests. Senkung durch Wasserwechsel.
Wichtigkeit: beim Einfahren sehr hoch, sonst hoch

Nitrat ist
verhältnismäßig harmlos im Aquarium, dienst wegen Mangel an Ammonium
als Pflanzennahrung – im Übermaß soll es ja Algen fördern – und zeigt
meist durch stetiges Ansteigen das Erfordernis eines Wasserwechsels an.
So zwischen 25 bis 50 mg/ Liter sollte es spätestens soweit sein.
Nitrat kann mit Streifen (nicht sehr genau) und mit Tropftests gemessen
werden. Hebung (in seltenen Fällen bei zu großem Bedarf der Pflanzen
und wenigen Fischen möglich) duch Kaliumnitrat – Senkung durch
Wasserwechsel.
Wichtigkeit: mittel

Chlorid
ist im Süßwasseraquarium ein Spurenelement und für die Pflanzen als
Nährstoff in geringem Maß erforderlich. Im Aquarium sammelt es sich nur
ähnlich wie das Nitrat an – nur dass Nitrat von Pflanzen aufgenommen
werden kann – Chlorid nur in sehr geringem Ausmaß. Tatsächlich reichert
sich Chlorid im Aquarium durch Futter und Ausscheidungen oft schneller
an las Nitrat und ist eigentlich der geeignetere Anzeiger für einen
Wasserwechsel. Chlorid im hohen Ausmaß (über 100 bis 200 mg/l) schädigt
viele Pflanzen (gelb werden – Chlorose). Chlorid ist mit Tropfentests
messbar, auch wenn es in der Aquaristik nur wenig angewendet wird.
Senkung durch Wasserwechsel.
Wichtigkeit: mittel

Kalium
ist ein lebensnotwendiger Stoff für Tiere und Pflanzen und ist im
Aquarium meist zu wenig vorhanden (Sollwert etwa 5 mg/Liter). Die
Kaliummessung ist leicht mit Tropftests möglich und bei
Pflanzenproblemen anzuraten. Hebung durch Zugabe von Kaliumcarbonat,
Senkung durch Wasserwechsel (meist nicht erforderlich).
Wichtigkeit: mittel, bei Pflanzenproblemen hoch

Mangan
ist ähnlich wie Eisen als Spurenelement für Pflanzen erforderlich (etwa
0,05 mg/l). Die Messung ist möglich und bei Pflanzenproblemen
anzuraten. Hebung durch Zugabe von Mangan2Sulfat (chelatiert), Senkung
meist nicht erforderlich.
Wichtigkeit: mittel, bei Pflanzenproblemen hoch

Eisen
ist für die Pflanzen als Spurenelement erforderlich (etwa 0,1 mg/l).
Die Messung ist möglich und bei Pflanzenproblemen anzuraten. Eisen
fällt (wie auch Mangan) im Aquarium leicht als Feststoff aus, sodass es
meist mit sog. Chelatoren (verhindern das Ausfallen) verbunden im
Aquarium als Dünger zugegeben wird. Weitere Details zu Eisen im
Eisenbeitrag. Die Messung ist mit Tropftests möglich und sollte bei
Düngung oder bei Pflanzenproblemen erfolgen. Der Test sollte
chelatiertes Eisen messen können. Hebung durch Zugabe von Eisen3Sulfat
(als Hydrat, chelatiert), Senkung durch Wasserwechsel.
Wichtigkeit: mittel, bei Pflanzenproblemen hoch

Phosphat
ist in geringen Mengen für die Pflanzen als Dünger erforderlich (bis
vielleicht 0,5 mg/l). Im Aquarium ist meist mehr als genug Phosphat
vorhanden (oft 2 und mehr mg/l). Nachdem Phosphat meist genug zur
Verfügung steht und auch Algenwachstum fördern soll, wollen wir den
Phosphatwert durch Wasserwechsel gering halten. Die Messung erfolgt mit
Tropfentests recht genau. Eine Hebung ist meist nicht erwünscht.
Wichtigkeit: gering, bei Algenproblemen hoch

Kohlendioxid (CO2)
ist im Aquarium in geringem Ausmaß für das gute Pflanzenwachstum
erforderlich. In nicht so stark bepflanzten Aquarien ist CO2 oft
ausreichend vorhanden, in stark bepflanzten und belichteten Aquarien
kann CO2 zur Mangelware werden und kann dann durch Hefegehrung erzeugt
oder mittels industrieller Speicherung in Druckflasche zur Verfügung
gestellt werden. Die Einleitung erfolgt über ein CO2-Düngesystem oder
im einfachsten Fall durch einen Holzausströmer.
Nur in seltenen
Fällen sind mehr als 5 bis 10 mg/l erforderlich – über 20mg/l
eigentlich nie und sollte im Interesse unserer Fische auch nicht
überschritten werden. Die Messung erfolgt durch Tropftests, wo man
durch die sog. Differenzmethode (Messung in Aquariumwasser und dann im
stark belüftetem Aquariumwasser – die Differenz ergibt den CO2-Wert
sehr genau und unbeeinflusst von anderen Laugen und Säuren im Aquarium)
Genauigkeiten von 2 mg/l erreichen kann. Die sog. Dauertests sind
hoffnungslos ungenau (bis 100 Prozent Falschanzeige und mehr). Hebung
durch CO2-Düngung, Senkung durch Belüftung des Wassers.
Wichtigkeit: gering, bei CO2-Düngung sehr hoch

Sauerstoff
ist im Aquarium eigentlich nie zu wenig – außer man hat hoffnungslos zu
viele Fische samt entsprechender Fütterung, oder: man bewegt die
Wasseroberfläche zu wenig (um das CO2 für die Pflanzen nicht aus dem
Wasser zu treiben). Im Interesse unserer Hauptpfleglinge sollten wir
dem Sauerstoffwert Vorrang vor dem CO2 geben! Unter einen Wert von 4
mg/Liter ist es nie erforderlich, dass der Sauerstoffgehalt im Wasser
absinkt. Der Sauerstoffgehalt kann mit Tropftests gemessen werden oder
sehr genau und teuer elektronisch. Hebung durch Belüftung, Senkung
nicht erwünscht.
Wichtigkeit: mittel, bei geringer Wasserbewegung sehr hoch.

Grundsätzlich
sei noch angemerkt, dass praktisch alle Messungen auch billig im
Eigenbau möglich sind (siehe auch mein WWW-Seitlein) … das ist
vielleicht etwas für Fortgeschrittene oder für Aquarianer mit größerem
Bedarf an Meßmittel oder für Vereine … oder für besonders
Interessierte…

Schöne Grüße, Anton Gabriel anton-gabriel.at

Ein kleines Riffaquarium von Anton Gabriel

Ein kleines Riffaquarium von Anton Gabriel

Der billige und einfache Einstieg in die Salzwasseraquaristik mit einem kleinen Riffaquarium von Anton Gabriel

Das wird keine Einführung in die Salzwasseraquaristik, dazu gibt es dicke Fachbücher .
Das wird auch nicht ein Beitrag über Riffaquaristik – ein schönes grosses Riffaquarium setzt Mindestanforderungen voraus, die finanziell über 1000 Euro liegen.
Das wird auch kein Beitrag über sogenannte „Nanoriffs“ – das ist mir denn doch zu klein (ohne weiteren Kommentar 😉 ).

Der Beitrag befasst sich mit dem einfachen Einstieg in die Riffaquaristik mit Aquarien von 50 bis über 100 Litern und mit den Minimalanforderungen um den Anfang so günstig als möglich zu machen.

Riffaquarium heißt ein Salzwasseraquarium, welches eine Korallenlandschaft nachahmt – mit Korallen und Anemonen und sehr wenigen Fischen. Nicht gemeint ist ein Salzwasserfischaquarium, welches hauptsächlich höhere Algen und Fische beinhaltet und so ähnlich wie im Süßwasser regelmäßigen größeren Wasserwechsel bedarf (hier im Salz nur teurer). Wenn der Einstieg einmal funktioniert, dann kommt der Wunsch nach mehr oft ganz von selbst.

Um und Auf der Salzwasseraquaristik ist die Verhinderung von größeren Schadstoffmengen, welche im Endeffekt Nitrat ergeben und dagegen sind viele Riffbewohner empfindlich. Schon über 10mg/l Nitrat vertragen viele Riffbewohner nicht mehr. Die Konsequenz daraus ist, dass man sehr wenige (fast keine) Fische hält und auch sonst nur Tiere hält, welche kein Plankton oder Fleisch von Muscheln oder Fischen als Futter brauchen. Aber auch hier ist die Auswahl noch sehr gross. Lederkorallen, Scheibenanemonen, Krustenanemonen, Röhrenkorallen, Xenia, Riffbarsche, Grundeln …

Wie geht man es an:

Das Aquarium muss salzwassergeeignet sein – das sind alle neueren Becken – geradeeinmal alte Rahmenbecken sind nicht geeignet oder Becken, die aus Zierde oben einen Zier-Metallrahmen eingeklebt haben sind auch nicht geeignet (es kommt gegebenenfalls zu Metallvergiftungen).

Das Becken wird meist offen betrieben, weil Abdeckgläser oft schon in Stunden durch das Salzwasser fast undurchsichtig werden. Als Beleuchtung ist sehr helles und nicht rotes Licht sinnvoll. Hell, weil Korallen meist lichtbedürftig sind (wegen der sog. Zooxantellen – das sind in der Koralle eingelagerte Algen, die in Symbiose mit den Korallen leben und von denen die Korallen leben). Leuchtstofflampen so viele als möglich oder ein 70 W HQI-Strahler (Lichtfarbe D oder blauer – teuer). Nicht rot: weil rotes Licht die Algen mehr fördert. Die Beleuchtungsdauer ist anfans wenige Stunden und wird in 2 Wochen auf 12 Stunden pro Tag gesteigert.

Das Wasser wird mit fertigem Salzgemisch angesetzt. Da Leitungswasser praktisch immer Silikate enthält, was im Salzwasser zu einer andauernden Plage von braunen Schmieralgen führt, muss man mit destilliertem Wasser ansetzen oder Wasser aus einer Umkehrosmoseanlage verwenden. Vollentsalzer sind meist nicht geeignet, weil sie sehr rasch Silikat durchlassen.
Das Wasser kann mit der richtigen Menge Salz gleich im Becken angesetzt werden und wird mit einem Dichtemesser auf richtige Dichte gemessen und eingestellt. Anschliessend wird einige Tage das Wasser intensiv belüftet (Luftpumpe und Ausströmerstein). Man kann auch ein paar Zentimeter Korallenbruch als Bodengrund einbringen. Was man gleich nach Befüllen in Betrieb nimmt, sind Wasserumwälzpumpen. Das Aquariumwasser muss immer in Bewegung sein – wie eben in einem Korallenriff – in unserem Miniriff machen das kleine Umwälzpumpen, die mindestens die 5-fache Stunden-Leistung haben sollen als der Wasserinhalt (also mindestens 400 Liter pro Stunde bei 80-Liter Becken). Die Pumpen müssen salzwassergeeignet sein.

Nach so einer Woche (wenn auf der Packung der Salzmischung nichts anderes draufsteht) kann man man dann einige lebende Steine einbringen. Lebende Steine sind aus Riffen gewonnene alte poröse abgestorbene Korallenstöcke, die durch verschiedenstse Lebewesen wiederbelebt sind. In den Steinen siedeln sich auch vielfältige Bakterien an, welche dann auch die Nitrifikation und Denitrifikation im Wasser bewirken – sie sind der eigentliche Filter im Salzwasseraquarium. Hier die richtigen Steine zu erwischen ist meist Glückssache. Die Steine sollten beim Händler in einem hellen Becken gelagert sein und es sollte eine Wasserbewegung durch Pumpen gewährleistet sein. Auf den Steinen sollen kleine Lebewesen sichtbar sein (kleine Schwämme oder Anemonen oder Algen etc.). Wer die Möglichkeit hat, kauft lebende Steine von zwei verschiedenen Händlern. Wie viele: mindestens, dass der halbe Boden bedeckt ist – mehr nach Belieben. Man kann auch einige „tote“ poröse Steine daruntermischen – die besiedeln sich sehr rasch.

Ab jetzt spielt sich dramatisches in unserem frischen Salzwasserbecken ab: viele der Lebewesen sterben und es beginnen ähnlich wie im Süßwasser schön langsam sich die richtigen Bakterien für die Nitrifikation zu vermehren – nur der Filter sind die porösen Steine. Einen extra- biologischen Filter verwenden wir nicht, da er nur sehr rasch alle Abfallstoffe in Nitrat verwandelt. Höchstens einen klienen Schnellfilter, der grobe Partikel absaugt und alle 2 bis 3 Tage gereinigt wird. Auch ein Abschäumer (der ansonsten hervorragende Dienste leistet) ist bei dem hier vorgeschalgenen Besatz nicht erforderlich.
Man kann das Ansteigen von Ammonium messen, dann geht Ammonium zurück und Nitrit steigt und schliesslich sinkt Nitrit auf nicht nachweisbar ab und der Nitratwert ist vorhanden. An sich muss der Nitratwert schön langsam gegen Null steuern – dann funktioniert auch die Denitrifikation. Hier sollte man einen verlässlichen Nitrattest für Salzwasser verwenden, der auch unter 5 mg Nitrat pro Liter anzeigen kann.
Ist der Nitratwert auf dem Rückzug, dann kann man pro 50 Liter Aquarium einen kleinen Fisch bis 5 Zentimeter einsetzen. Jetzt kann es noch Wochen dauern. bis sich das Becken soweit stabilisiert, dass die Algen – die jetzt überall wachsen – auf dem Rückzug sind. Es hat noch keinen Sinn Korallen und Anemonen einzusetzen, solange Algen noch alles überwuchern können. Hier wird die Geduld sehr auf die Probe gestellt – überhaupt denkt man im Salzwasser längerfristiger – schön wird das Becken nach etwa einem Jahr – so richtig ein Erlebnis mit etwa 2 Jahren.
Aber nach einigen Wochen, wenn die Algen sich auf dem Rückzug befinden kann man schön langsam Korallen und Anemonen (siehe oben) einbringen. Wer sparen will nimmt die kleinsten und billigsten Exemplare – im Becken wachsen sie zu grossen und schönen Exemplaren.

Zum Wasser: Salzwasser sollte eine Dichte von 1,023 bis 1,025 haben. Die Karbonathärte sollte etwa 10 betragen, der Calziumgehalt etwa 400 mg/l, der Magnesiumgehalt etwa 1300 mg/l und der pH-Wert sollte über 8 bis etwa 8,6 liegen >>> und das alles sollte man auch messen können (Calcium und Magnesium nur zu Beginn, da es kaum Verbraucher gibt – keine Steinkorallen – und das Wasser immer wieder etwas gewechselt wird, bleiben die Werte dann im erwünschten Bereich).
Es gibt verschiedenste Zusätze, welche man für die Korallen und für das Wasser für Salzwasser erhalten kann – man kann sie nach Beschreibung verwenden – insbesondere Aminosäurenkonzentrat für Korallen kann man verwenden. Alle anderen Zusätze für Spurenelemente kann man verwenden oder alle Monate 1/10 bis 1/4 des Beckeninhaltes durch frisches Salzwasser ersetzen – bei der geringen Wassermenge ist das machbar. So wird auch Calcium und Magnesium ergänzt.

Es fehlt z.B. ein Kapitel über Kalkversorgung: ist beim vorgeschlagenen Besatz an sich unnötig – durch zuweielen Wasserwechsle wird etwas frischer Kalk zugeführt und durch Auslaugung des Korallenbruchs der sehr geringe Verbrauch abgedeckt (keine Steinkorallen).

Die vorgeschlagene Vorgangsweise ist eine Möglichkeit sehr günstig im Salzwasser einzusteigen und mit geringen Einschränkungen ein sehr schönes kleines Wunderwerk zu schaffen – die Faszination des kleinen Riffbeckens begeistert mich immer wieder – die Korallen vermehren sich und die Kalkrotalgen zeigen die gute Entwicklung im Aquarium an – und zweimal konnt ich schon Jungfische von den gelben Demosellen entdecken – die natürlich nicht durchkamen – aber ganz so schlecht dürften sich die Tiere dann nicht fühlen

Schöne Grüße, Anton Gabriel anton-gabriel.at

copyright Anton Gabriel

Der Schwarze Celebes-Halbschnäbler, Nomorhamphus liemi liemi , Vogt 1978

Derk Marko Recke

Die Halbschnäbler der Gattung Nomorhamphus faszinierten mich seit dem Expeditionsbericht von Dieter Vogt in der DATZ 1978. Als dann Brembach 1991 auch noch ein herrliches Farbbild von N. liemi liemi zeigte, war ich Feuer und Flamme, damals als Schüler sah ich zwar die ersten Tiere, aber die Haltungsbedingungen und der Preis ließen mich Vogt in seinem Artikel zustimmen, auch wenn er es anders meinte: Dieser Fisch wird teuer bezahlt.

Der Celebes-Halbschnäbler, Nomorhamphus liemi liemi, Vogt 1978, gehört zur Familie Hemiramphidae (Halbschnäbler). Er kommt in Südostasien vor. © Foto: U. Werner

Die Jahre vergingen, die Preise fielen, aber die von mir gesuchten N. l. liemi waren nicht zu haben (bis zur Literaturrecherche für diese Zeilen, war ich auch fest der Meinung, die schwarzen Halbschnäbler seien N. l. snijdersi …), bis ich in der Verkaufsanlage eines Vereinskollegen einen einzelnen Nomorhamphus -Mann mit blassen Flossen entdeckte. Als er mich dann auch noch auf die 6 Schautiere aufmerksam machte, war die alte Begeisterung wieder da. An den Flossen, besonders der Schwanzflosse, konnte man eine deutliche Schwarzfärbung erkennen, wenn die Tiere auch insgesamt einen zwar sehr munteren, aber blassen Eindruck machten. Nach kurzer Überlegung sollte er mir 1,2 in der nächsten Woche vorbeibringen, und ich fuhr wieder nach Hause um das Becken vorzubereiten.

Sie sollten ein 35 Liter-Becken beziehen, das Estrich-Sand als Bodengrund, große Steine, eine ausladende Wurzel und einen schnell laufenden Schaumstoffinnenfilter als Ausstattung und Cryptocorynen, Echinodorus , Javafarn und Hornfarn als Bepflanzung bekam. Auf eine Heizung verzichtete ich, da die Tiere aus schnell fließenden Gebirgsbächen stammen, und man ihnen Temperaturen bis runter auf 15 Grad zumuten kann. Meine ungeheizten Becken haben Temperaturen von 19-24 Grad, im Sommer bis 30 Grad. Da auch Nachzuchten in normal beheizten Becken mit 26 Grad erzielt wurden, sah ich in dem Temperaturbereich keine Schwierigkeiten.

Die Wasserwerte, die in der Natur mit weich bis mittelhart und neutral bis leicht alkalisch angegeben wurden, versuchte ich mit einer Mischung aus Göttinger und Moringer Leitungswasser nachzuvollziehen.

 

Die Männchen der Celebes-Halbschnäbler sind kleiner und haben eine zum Begattungsorgan umgewandelte Anale, das Andropodium.  ©
Foto: U. Werner

 

 

 

Das einzige Problem, das sich eventuell stellen würde, wäre die Futterversorgung, da sie nur aushilfsweise Flockenfutter nehmen, und vor allem auf Lebendfutter angewiesen sind. Für die Anfangszeit erhoffte ich mir genügend junge Platys zu haben, später musste man sehen, wie man sie vom Verzehr der frischgeborenen eigenen Jungtiere abhielt. Um die natürliche Nahrung nachzuvollziehen, gab ich neben Mückenlarven, frisch wie gefroren, alles was ich an passenden Insekten erbeuten konnte, die schon erwähnten Jungfische, und auch, wie es Hartl (1989) für seine Fische tat, zerkleinertes Fischfleisch. Auf die in der Natur gewohnten Kaulquappen mussten die Tiere verzichten.

Es beeindruckt schon, was die Tiere dabei alles bewältigen! Selbst das mit ca. 5 cm deutlich kleinere Männchen nimmt ohne Zögern halbwüchsige Kellerasseln und ausgewachsene Stubenfliegen. Nachdem ich anfangs eher mäßig fütterte (wie ich dann später merkte…) intensivierte ich nach ca. vier Wochen die Futtergaben, woraufhin das anfänglich nur wenig größere der beiden Weibchen noch einen Wachstumsschub einlegte. Irgendwann begann es dann nicht mehr nur in der Länge, sondern vor allem in der Breite zu wachsen. Es endete in einem Zustand, den man am besten mit einer Kreuzung aus einem hochschwangeren Guppy-Weibchen und einem Hecht bezeichnet. Das Tier war mehr als doppelt so breit wie normal, vertilgte unglaubliche Futtermengen und ließ sich bezüglich des bevorstehenden Nachwuchses reichlich Zeit. Morgens bekamen die drei Tiere nun einen kompletten Würfel gefrorener Mückenlarven, und nachmittags oder abends oft noch ein paar Wasserflöhe oder Mückenlarven als Frischkost.

Deutliche Wachstumsschübe aber ließen sich nur nach Verfütterung von Jungfischen und reichlicher Insektenkost verzeichnen.

Acht Wochen nach dem Erwerb der Tiere und eine Woche nach Erreichen des „Vor-dem-Platzen-Stehens“ war es dann endlich soweit. Morgens machte ich einen 30-prozentigen Wasserwechsel und gab 10 Jungplatys von ca. 1 cm Länge ins Becken. Entgegen der sonstigen Gewohnheiten wurden die Tiere aber nicht wie wild gejagt, sondern es wurde eher lustlos hinter ihnen hergeschwommen. Als ich abends wieder ins Becken sah, entdeckte ich hinter dem Filter einen Jungfisch, bei genauem Mustern des Beckens noch einen zweiten. Die beiden wanderten in ein Extra-Gefäß, und die verbleibenden Platys wurden gezählt: acht…

Nach einer Tragzeit von etwa 8 Wochen bringen die Weibchen zwischen 5 und 10, ca. 1,5 cm große Jungfische zur Welt. ©
Foto: U. Werner

 

 

Mit gerade mal 10 % Ausbeute aus dem ersten Wurf – die Weibchen werfen im Maximum 20-25 Junge (lt. Hartl) – bin ich jetzt schlauer und werde es in Zukunft vermeiden, dass sich ein weiteres Weibchen im Becken befindet. Zwar vertilgt auch das Männchen seine Jungen und auch das werfende Weibchen soll sich nach Ende des Geburtsvorganges an dem Fressgelage beteiligen, aber der dickste Fisch in meinem Becken war eindeutig das nicht-trächtige Weibchen! Da das Männchen aber wegen seiner Größe nicht „so viel Schaden“ anrichten kann, und das Weibchen erst nach dem Geburtsvorgang damit anfängt, lautet für mich die Devise: raus mit dem Rest… Das Männchen allerdings muss nach Ripberger (1981) im Becken bleiben, da das Weibchen ohne Balz seine Jungen nicht absetzen soll. Nach Bollig (1995) setzen die Weibchen die Jungen auch ohne Männchen ab. Wie auch immer, ich habe das andere Weibchen stets entfernt. Und bei der Jungfischzahl schreibt Evers, dass N. l. liemi mit 2-5 Jungfischen wenig produktiv sein soll…

Meine Erfahrungen mit Weibchen von ca. 10 cm Länge ergaben als Maximum 12 Jungtiere, wobei bei hohen Wurfzahlen einige Exemplare mit Flossenfehlstellungen oder Bauchrutscher dabei waren. Die größten Weibchen, die ich bisher gesehen habe waren ca. 15 cm lang und vom „Normalvolumen“ her doppelt so groß wie meine Tiere. Derartige Weibchen dürften problemlos Jungfischzahlen von 25 erreichen können.

Als erste Nahrung bot ich den 2 cm großen Jungen Artemia -Nauplien und kleinste Wasserflöhe. Weder das eine noch das andere wurde angenommen, die Tiere hielten sich auch überwiegend liegend am Boden auf. Ab dem nächsten Tag wurde aber auch beim Futter zugelangt, nur waren sie noch deutlich schüchterner als ihre Eltern. Da Jungfische mit Lebendfutter schneller wachsen und ich meine Süßwassernadeln sowieso immer mit Lebendfutter versorgen muss, wanderten sie nach der Eingewöhnungswoche in das Becken zu den Süßwassernadeln und hatten damit Platz und Futter, aber auch Nahrungskonkurrenten…

Literatur:

Bollig, H. F.(1995): Nomorhamphus liemi .- DATZ 48. S. 226 ff.

Brembach, M. (1991): Auf Fischfang mit der Lampe.- DATZ 34, S. 10 ff.

Brembach, M. (1991): Lebendgebärende Halbschnäbler.- Verlag Natur und Wissenschaft Solingen.

Evers, H.-G.: Ein unbekannter Halbschnäbler, Das Aquarium 256 (10/90), S. 22 ff.

Hartl, A. (1983): Halbhechte und Halbschnabelhechte.- DATZ 36, S. 368 ff.

Hartl, A. (1998): Silberpfeile am Unterwasserhimmel.- DATZ 42, S. 460 ff.

Mayland, H. J. (1979): Tropische Aquarienfische II.- Landbuch, Hannover, S. 300 ff.

Rathey, S. (1985): Ein interessanter Halbschnäbler, Nomorhamphus liemi snijdersi Vogt 1978.- DATZ 38, S. 383.

Baensch, H. A. & Riehl, R. (1985): Mergus Aquarien-Atlas.- Mergus, Melle, 5. Ed. S. 842 f.

Ripberger, R. (1981): Meine Erfahrungen bei der Zucht und Haltung von Nomorhamphus liemi snijdersi Vogt 1978.- DATZ 34, S. 217 ff.

Sterba, G. (1990): Süßwasserfische der Welt.- Urania, Leipzig, 2.Ed. S. 424.

Vogt, D. (1978): Dieser Fisch wird teuer bezahlt.- DATZ 31, S. 5 ff.

Vogt, D. (1978): Kennen Sie Nomorhamphus ?- DATZ 31, S. 222 ff.

Anm. Red.: Weitere vivaristische Informationen finden Sie in der interessante Homepage des Verfassers unter: http://www.reckel.de/derk/derkfie.htm

Mit freundlicher Genehmigung der Redaktion ATInfo und des Verfassers  übernommen.

Taschenatlas Schildkröten

111 Arten im Porträt

Stuttgart. Im neu erschienenen „Taschenatlas Schildkröten“ (Verlag Eugen Ulmer) werden in einzelnen Porträts alle häufig in Menschenobhut gehaltenen Land- und Wasserschildkröten vorgestellt. Detaillierte Fotos erleichtern die Bestimmung der jeweiligen Art, spezifische Daten zu Haltung, Fortpflanzung und Aufzucht in Terrarium und Freiland helfen, die Tiere optimal zu pflegen und zu vermehren.

Um sich ein Bild über die Herkunft und Heimat der jeweiligen Schildkröten machen zu können, werden natürliche Verbreitungsgebiete und typische Lebensräume angegeben. Das Aussehen der Tiere wird beschrieben und Kurzinformationen zur Größe und den Haltungsbedingungen sind anhand von Piktogrammen schnell zu finden. Außerdem informiert der Taschenatlas darüber, ob sich die Schildkröten animalisch oder vegetarisch ernähren. Auch in Menschenobhut sollte man den Schildkröten eine Ruhe- oder Überwinterungsphase ermöglichen, daher weisen die Porträts auf die Temperaturen und auf die Dauer hin. Weiter wird beschrieben, wie umfangreich die Gelege der Weibchen sind und wie man sie künstlich bebrütet. Dazu macht der Ratgeber auch Angaben zu Temperatur im Brutapparat, Schlupftemperatur, Inkubationszeit und Luftfeuchtigkeit.

Manfred Rogner, Hürtgenwald, ist Biologe und anerkannter Schildkröten- und Echsenexperte. Er ist Autor vieler Bücher und Zeitschriftenbeiträge über Herpetologie und Terrrarienkunde, seine Arbeitsschwerpunkte sind Natur- und Artenschutz.

Manfred Rogner:
Taschenatlas Schildkröten
128 Seiten, 114 Farbfotos
Preis: EUR [D] 9,90 / sFr 18,00 / EUR [A] 10,20
Stuttgart: Verlag Eugen Ulmer, 2009
ISBN 978-3-8001-5866-9

 

Aussendung Verlag Eugen Ulmer