Archiv für den Monat: September 2013

Wissenswertes über die Nano- Aquaristik

Die Nano- Aquaristik hat sich bei Aquarianern zu einem neuen Trend entwickelt, da die Haltung von wirbellosen Tieren eine steigende Beliebtheit erlangt hat. Aufgrund ihres geringen Volumens von durchschnittlich 30 Litern, werden sie auch als sogenannte Kleinst-Aquarien bezeichnet. Aufgrund ihrer platzsparenden Fläche bieten sie eine willkommene Alternative zu einem großen Becken, das im Büro oder kleinen Zimmern eine hervorragende Atmosphäre schafft. Durch eine attraktive Einrichtung kann man ein farbenfrohes und attraktives Aquarium gestalten, das einem vor allem im hektischen Alltag zu Erholung verhilft.

Ein Nano- Aquarium zeichnet sich durch seine geringe Größe und Form aus
Vorzugsweise werden 30 Liter Nano- Aquarien verkauft, die eine Maße von 30x30x35cm aufweisen. Allerdings gibt es auch weitaus kleinere Becken zu erwerben, die lediglich 10 oder 20 Liter fassen können. Meist wird dabei eine würfel- oder quaderförmige Grundform gewählt, die sich durch ihre geringe Größe hervorragend an unterschiedlichste Räumlichkeiten anpassen kann. Dementsprechend ist bei der Wahl der passenden Bewohner darauf zu achten, dass besonders kleine Arten ausgewählt werden und auf zu viel Besatz verzichtet wird, um ihnen einen tierfreundlichen Lebensraum zu schaffen.

Die Einrichtung eines Nano- Aquariums
Vor einem Kauf sollte man sich mit einigen wichtige Vorkehrungen beschäftigen, um den Lebewesen einen angenehmen und naturnahen Lebensraum zu erschaffen. Der Standort sollte möglichst dunkel gewählt sein, da eine direkte Sonneneinstrahlung zu einer vermehrten Algenbildung führen kann. Vor dem Einsatz der wirbellosen Tiere und Fische sollte das Aquarium unbedingt gründlich mit klarem Wasser gereinigt werden. Dabei ist allerdings stets darauf zu achten, dass kein Reinigungsmittel verwendet wird. Auch Pflanzen sollten vorab ausgiebig gesäubert werden, um eine Übertragung von Keimen oder Krankheiten zu vermeiden. Ebenso können sie auch mit Schadstoffen wie Dünger belastet sein, die die Tiere schädigen können. Dabei sollte das Entfernen des Schaumstoffes, das oft Stängelpflanzen zur Stabilisierung dient, keines vergessen werden. Bei Topfpflanzen ist hingegen das Schneiden der Wurzelenden auf 2 cm empfehlenswert, um so der Pflanze eine naturnahe Entwicklung zu ermöglichen. Daraufhin kann der Bodengrund eingefüllt werden, der für sie eine nährstoffreiche und stabilisierende Basis schafft. Die unterste Schicht besteht dabei aus einem Depotdünger, dem sich eine Schicht aus Kies anschließt. Besonders gerne wird sich von Aquarianern für eine feine Beschaffenheit entschieden, da diese dem Nano- Aquarium das gewisse Etwas verleiht. Zudem werden gerne farbintensive Kiessorten gewählt, da diese die Farbwirkungen der Tiere nochmals unterstreichen. Um Wassertrübungen zu verhindern, kann der Kies vor dem Einsatz ausgiebig gewaschen werden.
Für die Einrichtung des Aquariums eignen sich bestens Wurzeln und Steine, allerdings sollte dabei stets spezielles Holz verwendet werden, um Fäule zu verhindern. Bei der Wahl der passenden Pflanzen sollte man sich höchstens auf drei unterschiedliche Sorten festlegen, um den Pflegeaufwand nicht zu kompliziert zu gestalten. Bei der Einfuhr des Wassers können unterschiedliche Methoden angewandt werden. Zum einen kann man den gesamten Innenbereich mit Küchenpapier bedecken und dann die Zufuhr starten. Ist die Befüllungsmenge erreicht, kann das Papier vorsichtig entfernt werden. Dies bringt den Vorteil mit sich, dass die Bodensubstanz nicht aufgewirbelt wird und dadurch eine Trübung des Wassers entsteht. Eine andere Variante bietet eine Tasse, die man mittig im Becken platziert und langsam mit Wasser befüllt. Sind all diese Arbeiten erledigt, beginnt die Einfahrphase, in der das Aquarium auf den Einsatz der Tiere vorbereitet wird.

Die passenden Bewohner
Für den Einsatz werden vorzugsweise Zwerggarnelen gewählt. Eine besondere Beliebtheit ist hier den Red Fire Zwerggarnele gegönnt, da sie sehr widerstandsfähig und robust sind und keine besonderen Ansprüche an ihren Halter stellen. Zwerggarnelen bieten zudem eine vielfältige Farbenpracht, die Ihr Aquarium zu einem echten Blickfang werden lässt. Auch der Einsatz von Schnecken und Fischen ist sehr beliebt. Allerdings eignet sich ein Nano- Aquarium ausschließlich für kleine Fische zwischen 3 bis 4 cm, beliebte Sorten sind Zwergkärpflinge, Bärblinge und Perlhuhnbärbling.

So fühlen sich die Zwerggarnelen wohl – die optimale Haltung

Zwerggarnelen werden immer beliebter bei den Aquarianern, denn diese possierlichen Tierchen können eine echte Bereicherung für das Becken sein. Allerdings sollte man sich vorher genau mit den Bedingungen der Haltung auseinander setzen, da die faszinierenden Lebewesen sich ansonsten nicht wohl fühlen werden und im schlimmsten Fall sogar die ganze Besetzung sterben könnte.

Rund um das Aquarium
Immer wieder findet man bei den Zwerggarnelen die Angabe, dass sie sich selbst in kleinen 10 Liter-Becken halten lassen. Möglich ist dieses natürlich vom Prinzip her schon, doch für eine artgerechte Haltung sollte eine Beckengröße von mindestens 30 Litern gewählt werden. Der Vorteil an größeren Aquarien ist, dass diese deutlich weniger Arbeit vom Besitzer erfordern und wesentlich stabilere Lebensbedingungen für die Bewohner ermöglichen.
Wenn das Aquarium neu eingerichtet wird, dann gilt auch bei der Haltung eine Einlaufzeit – das Aquarium wird also vollständig mit Wasser, Bodengrund, Aquarienpflanzen sowie möglichen Dekorationsgegenständen eingerichtet und dann sollte dieses bis zum Besatz mit den Zwerggarnelen rund drei bis vier Wochen sich selbst überlassen werden. Die Bildung von einem natürlichen Biotop kann aber auch beschleunigt werden, wenn man hierzu spezielle Wasseraufbereitungsmittel verwendet.

Die Auswahl der Zwerggarnelen
Von Zwerggarnelen gibt es inzwischen zahlreiche Unterarten, welche sich in ihrem Aussehen sowie auch den Haltungsbedingungen deutlich voneinander unterscheiden. Damit es nach dem Kauf nicht zum großen Frust kommt, sind zu Beginn einfach zu haltende Arten die ideale Besetzung für das Aquarium. Sehr gut geeignet ist zum Beispiel die Red Fire Cherry Zwerggarnele, da diese Artgenossen auch kleine Fehler verzeihen können. Da die Zwerggarnelen sich allgemein vor allem in Gruppen wohl fühlen, sollte für die Haltung mindestens zehn der Tiere angeschafft werden. Je nach spezieller Zwerggarnelenart sollte die Wassertemperatur zwischen 20 und 26°C liegen und man sollte darauf achten, dass es nicht zu plötzlichen Temperaturstürzen kommt. Ebenso ist bei der Besetzung des Aquariums darauf zu achten, dass sich verschiedene Zwerggarnelenarten nur dann zusammen in einem Becken befinden, wenn sie eine ähnliche Wassertemperatur bevorzugen. Je wohler sie sich hier fühlen, desto wahrscheinlicher werden sie sich vermehren – vor allem bei zu hohen Temperaturen stellen viele Arten ihre Vermehrung komplett ein.

Regelmäßige Pflege der Zwerggarnelen
Auch bei einem größeren Aquarium ist es empfehlenswert, wenn jeden Tag ein Blick hinein riskiert wird. Auf diese Weise wird schnell erkannt, ob die Tiere vital und die Lebensbedingungen noch optimal sind. Tote Organsimen sowie Pflanzenreste sollten komplett aus dem Aquarium entfernt werden. Beim Füttern gilt wie bei den meisten Zierfischarten, dass die Futtermenge innerhalb von kurzer Zeit aufgefressen worden sein sollte – mehr benötigen die kleinen Zwerggarnelen nicht. Da Garnelen auf die Nitratbelastung im Wasser sehr empfindlich reagieren, sollte diese regelmäßig mit geeigneten Teststreifen zum Schnelltest von Aquarienwasser kontrolliert werden. Ein reichlicher Pflanzenbewuchs kann die Nitratbelastung aus dem Leitungswasser reduzieren und sorgt zudem dafür, dass sich die Zwerggarnelen mit diesem sehr heimisch fühlen werden.

Zwerggarnelen und ihre Vergesellschaftung mit Fischen

Zwerggarnelen werden immer beliebter und viele Aquaristen stehen irgendwann vor der großen Frage, ob sich diese auch mit anderen Fischarten vergesellschaften lassen. Aufgrund ihrer geringen Größe ist dieses nicht ganz so einfach, dennoch können Sie die Vorzüge von Zwerggarnelen auch in einem Gesellschaftsbecken nutzen.

Die Größe spielt eine entscheidende Rolle

Perlhuhnbärbling

Perlhuhnbärbling

Die meisten Zwerggarnelen bringen es in einem ausgewachsenen Zustand auf eine Endgröße von nur 2 bis 3 cm, wodurch sie bei vielen Fischarten zu einem gern gesehenen Snack werden. Es lässt sich auch keine pauschale Antwort darauf geben, mit welchen Fischarten sich die kleinen Tierchen auf jeden Fall vergesellschaften lassen – immer wieder findet man einzelne Halter, die die Zwerggarnelen selbst mit größeren Fischen problemlos zusammen halten können.
Andererseits gibt es auch die gegenteiligen Fälle, in denen selbst die idealsten Fischarten für die Vergesellschaftung schließlich die Zwerggarnelen als Futter verwenden. Als Faustregel können Sie sich aber merken, dass bei kleineren Fischarten die Wahrscheinlichkeit deutlich geringer ist und diese sich daher in der Regel sehr gut mit den Zwerggarnelen kombinieren lassen.

Geeignete Fischarten für Zwerggarnelen
In vielen Fällen verstehen sich verschiedene Welsarten sehr gut mit den Zwerggarnelen, wobei es hier besonders der Ancistrus dolchiopterus sowie die Panzerwelse sind, die friedlich neben den kleinen Artgenossen leben. Selbst der Nachwuchs ist bei diesen Welsarten häufig noch recht gut aufgehoben und auch wenn einige doch als Futter enden, so überlebt der Großteil problemlos.
Daneben sind kleiner bleibende Fischarten wie zum Beispiel Neons, Guppys, viele Salmler-Arten, Microrasboras, Perlhuhnbärblinge sowie der Ringelhechtling für die Vergesellschaftung mit ausgewachsenen Zwerggarnelen sehr gut geeignet.

Protomyzon-pachychilus-Panda-Schmerlen

Protomyzon pachychilus
Panda Schmerle

Allerdings ist bei ihnen der Nachwuchs der Garnelen deutlich gefährdeter und es überlebt wenn, dann nur ein sehr geringer Teil von ihnen. Auch wenn Buntbarsche oder kleine Kugelfische von ihrer Größe her gut zu den Zwerggarnelen passen würden, so sind sie jedoch aufgrund ihrer Ruppigkeit weniger geeignet. Auch größere Garnelenarten werden von ihnen oft angegriffen und Sie können die Unverträglichkeit auch am Verhalten der Zwerggarnelen deutlich bemerken, da sie sich in einem solchen Gemeinschaftsbecken stark zurück ziehen.
Tipps zur Vergesellschaftung

Ancistrus spec. L144

Ancistrus spec. L144

Neben der Auswahl von möglichst geeigneten Fischarten spielt auch die Ausstattung eine wichtige Rolle, denn mit dieser kann man die Wahrscheinlichkeit für ein friedlicheres Zusammenleben deutlich erhöhen. Achten Sie bei der Ausstattung darauf, dass sich viele Versteckmöglichkeiten für die kleinen Zwerggarnelen finden lassen. Idealerweise sorgen Sie für eine äußerst dichte Bepflanzung vom Aquarium, wobei hier auch viele feingliedrige Pflanzen gewählt werden sollten. Ein gutes Beispiel hierfür ist das Wasserflora XL In-Vitro Java-Moos / Taxiphyllum barbieri – Javamoos, welches gleichzeitig auch die Überlebenschance vom Nachwuchs erhöht. Auch das Hornkraut eignet sich optimal als Versteckmöglichkeit und bringt Ihnen zudem den Vorteil, dass es auf natürlcihe Weise die Algen bekämpft und auch die Wasserqualität allgemein verbessert.

Die Ernährung von Garnelen

Der Einsatz von Garnelen in Aquarien wird heutzutage immer beliebter, da sie durch ihre Farbenpracht für eine bunte und faszinierende Vielfalt sorgen. Vor der Anschaffung sollte man sich allerdings unbedingt ausgiebig mit der Ernährung und den Fressgewohnheiten dieser wirbellosen Prachtstücke auseinandersetzen, um ihnen so ein naturnahes Leben zu ermöglichen.

Die bevorzugte Nahrung von Garnelen
Garnelen ernähren sich gleichermaßen tierisch wie pflanzlich, so dass eine abwechslungsreiche Ernährung gesichert ist. Besonders gerne werden mehrere Gruppen von Garnelen von Aquarianern für die Vertilgung von Algen oder abgestorbenen Pflanzenteilen eingesetzt, da diese zu ihren bevorzugten Speisen zählen. Dabei knabbern sie ausschließlich die Algen von den gesunden Pflanzen, so dass dabei keinerlei Schäden an ihr selbst entstehen. Lediglich abgestorbene Pflanzenteile, die im Aquarium schwimmen und sich im Laufe der Zeit zersetzen, dienen als Nahrungsquelle für die kleinen wirbellosen Tiere. Wer auf handelsübliches Fertigfutter verzichten möchte und seine Garnelen trotzdem mit einem pflanzlich hochwertigen Futter ernähren möchte, der kann sich auch für die Fütterung von Gemüse oder Laub entscheiden. Diverse Gemüsesorten können im getrockneten Zustand als Nahrung gereicht werden. Dabei ist allerdings stets zu beachten, dass das Gemüse vorab abgekocht werden muss, um so die Übertragung von möglichen Keimen oder Krankheiten zu verhindern. Im Anschluss daran sollte es ausreichend getrocknet werden um so die anschließende Fütterung zu erleichtern. Besonders beliebt sind Kürbisstücke, die zudem auch einen großen Anteil an Beta- Carotin enthalten, der vor allem für die Intensivität der Färbung von bestimmten Arten wichtig ist. Zusätzlich sinkt der Kürbis relativ schnell auf den Bodengrund ab und zersetzt sich dabei nicht, was den Vorteil mit sich bringt, dass das Wasser nicht unnötig belastet wird. Garnelen erfreuen sich auch über die Fütterung von Laub, der im Herbst von Buchen oder Eichen gesammelt werden kann. Allerdings müssen die Blätter bereits auf dem Boden liegen und dürfen nicht dem Baum direkt entnommen werden. Ebenso wie das Gemüse, sollte auch das Laub abgekocht werden, um es ausreichend zu sterilisieren. Anschließend sollte es ebenfalls gut getrocknet werden um es möglichst lange haltbar zu machen. Auf diese Weise kann preisgünstig ein großer Futtervorrat angelegt werden. Es ist bei der Fütterung von Gemüse darauf zu achten, dass nur ein geringer Anteil an zuckerhaltigem Gemüse verwendet wird, da andernfalls die Wasserqualität herab gesetzt werden kann. Neben der vegetarischen Kost ernähren sich Garnelen ebenso gerne von tierischen Erzeugnissen. Allerdings wird die Beute von ihnen nicht lebendig gefressen, sie ernähren sich ausschließlich von toten Tieren oder Aas. Demnach greifen Garnelen keineswegs Fische im Aquarium an, sind diese allerdings verendet, werden sie von den Garnelen verspeist.

Garnelenfutter aus der Zoofachhandlung oder aus dem Internet
Viele Zoofachhandlungen preisen mit einem großen Angebot an Garnelenfutter, das in Flocken- und Granulatform zu erwerben ist. In den letzten Jahren hat sich auch das Angebot im Internet etabliert, so dass man sich sein Futter auch direkt vor die Haustür liefern lassen kann. Da das handelsübliche Futter nicht allzu proteinreich ist, sollte keineswegs auf die Zugabe von tierischen und pflanzlichen Stoffen verzichtet werden. Beim Kauf vom Fertigfutter ist immer darauf zu achten, dass kein Kupfer enthalten ist, da dies bei Garnelen zu Vergiftungserscheinungen führen kann. Auch das Reichen von Futtertabletten ist möglich, ebenso wie die Fütterung von Zierfischfutter. Hierbei sollte sich der Halter allerdings für ein Futter mit einem hohen pflanzlichen Anteil entscheiden. Auch tiefgefrorene Mückenlarven sind in fast jedem Zoofachhandel oder im Internet zu erwerben, die gerne an Garnelen gefüttert werden.

Shrimpzym, Shrimptase

Shrimpzym, Shrimptase

Bei der Fütterung von Garnelen ist weniger mehr. Zwar richtet sich die Menge ganz nach der Größe, Art und Anzahl der Garnelen im Aquarium, aber zu viel Futter kann auf Dauer das Wasser belasten und die Wasserqualität herunterschrauben. Dies kann sich negativ auf das Wohlbefinden der Garnelen auswirken und weitere Folgeerscheinungen der Tiere mit sich bringen. Daher sollte nur so viel gefüttert werden, das auch in kürzester Zeit gefressen werden kann. Durch die fortlaufenden Beobachtungen bekommt ein Aquarianer im Laufe der Zeit hierfür ein Gespür. Das Entfernen von Resten und ein Wasserwechsel schafft bei verunreinigtem Wasser Abhilfe und dient zugleich als vorbeugende Maßnahme gegen eine schlechte Wasserqualität.