„Du willst Garnelen halten?? Die gehören doch in die Pfanne oder auf den Grill, schön mit Knoblauch zubereitet…“ Solche und andere Sätze hat bestimmt schon der ein oder andere zu hören bekommen, der sich für Zwerggarnelen interessiert. Nachdem ich in einer Zoohandlung ein Aquarium voller kleiner und quicklebendiger Geschöpfe gesehen habe, war es um mich geschehen: Ich bin von Garnelen begeistert! Wenn ich diese unglaublichen Wesen beobachte, ist es, als würde ich in eine fremde, schillernde Welt schauen.
Immer geschäftig und dabei grazil
Zwerggarnelen wirken, als hätten sie immer unheimlich viel zu tun. Fühlen sie sich in ihrem Becken wohl, dann legen sie schnell ihre Scheu ab und sind geschäftig unterwegs. Mein Herz geht regelrecht auf, wenn ich die kleinen Beinchen der Garnelen auf ihrer unermüdlichen Suche nach Futter in schneller Bewegung sehe. Dabei strahlen Garnelen eine anmutige Eleganz aus, die fast schon etwas Überirdisches an sich hat. Daher wundert es mich nicht, dass sich die faszinierenden Wasserwesen seit ungefähr 10 Jahren auch bei uns großer Beliebtheit erfreuen und fester Bestandteil der Aquaristik sind.
In Gruppen fühlen sich Zwerggarnelen am wohlsten. Hält man zu wenig, verkümmern die zarten Kreaturen und können wegen des mangelnden Sozialkontaktes sogar sterben. Eine Anzahl von 8 Tieren ist das absolute Mindestmaß und sollte nicht unterschritten werden.
Paarungsschwimmen und winziger Nachwuchs
Die Vermehrung von Zwerggarnelen können auch Anfänger in Angriff nehmen, denn diese zeigen sich vermehrungsfreudig und pflegeleicht. Angelockt von Pheromonen, die nach der Laichbildung und Reifung der Eier vom Weibchen abgegeben werden, schwimmen die Männchen los und begeben sich auf die Suche nach dem betreffenden Weibchen. Dieses Paarungsschwimmen, das auch andere Garnelen ansteckt, kann in ein lustiges Gewusel ausarten, an dem man sich nicht sattsehen kann. Wenn die Begattung stattgefunden hat und die Eier befruchtet wurden, werden sie vom Weibchen sicher in ihrer Bauchtasche verstaut. Dort verbleiben sie bis zum Schlupf der Jungtiere und werden von ihrer Mutter umsorgt. Wichtig ist auch die Sauerstoffversorgung, die das Weibchen durch wedeln mit den vorderen Schwimmbeinen gewährleistet.
Interessant ist es, die Entwicklung mitanzusehen, denn wenn man Glück hat, kann man nach circa 3 Wochen die ungeborenen Jungtiere in ihren Eiern erkennen. Ist es dann endlich soweit und die Jungtiere schlüpfen, ist wohl bei jedem Zwerggarnelenbesitzer die Freude groß. Die Kleinen sind nur 1,5 mm groß, sehen aber schon aus wie ihre ausgewachsenen Artgenossen. Die Entwicklung der Jungtiere bis zu ausgewachsenen Garnelen sind weitere schöne Momente im Leben eines Garnelenbesitzers…