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– Der Paradiesfisch – Macropodus opercularis

– Der Paradiesfisch –

Macropodus opercularis

von Heinz Bela


Verbreitung und Biotop:

Beheimatet ist unser Paradiesfisch in Südostasien – Ostchina, auf Hainan und in Nordvietnam.

Bevorzugt ist er in flachen, stehenden, oder manchmal auch in langsam
fließenden Gewässern zu finden, die sehr stark verkrautet sind.

Gelegentlich sind auch überflutete Reissümpfe ein idealer Lebensraum.

Beschreibung:

Kommen wir nun zur Färbung unserer bis zu 12 cm langen Makropoden. Der
Körper der Paradiesfische ist gestreckt und seitlich flach. Die
Grundfarbe, die von neun bis 15 vertikalen Streifen durchzogen ist,
kann bräunlich oder karminrot sein. Bei einer grünlichen oder blaugrauen Körperfarbe sind die Querstreifen jedoch karminrot.

 

 

 

Macropodus opercularis-Männchen

 

 

 

 

 

 

 

 

After- und Rückenflossen können bräunlich oder bläulich sein, mit
verschiedenfarbigen Tupfen, die mit einem hellen Rand abschließen. Die
Schwanzflosse ist beim Imponieren weit gespreizt, mit lang ausgezogenen

Spitzen. Ein Karminrot ist die vorherrschende Farbe, mit weißlichen
Streifen. Auch eine bräunliche Grundfärbung mit bläulichen Streifen
kann vorhanden sein. Die Brustflosse ist meist bläulich bis grünlich,

wobei die ausgezogenen Spitzen gelb oder hellrot sind. Der Kopf ist mit
schwarzen Strichen gezeichnet; die Kehle zeichnet sich durch eine
braune Färbung aus. Auf dem Kiemendeckel befindet sich ein Augenfleck.

Die Weibchen bleiben etwas kleiner und sind heller gefärbt. Man sagt,
dass sie nur rote Querstreifen haben. Ich hatte auch einige Tiere mit
hellblauen Querstreifen. Auch sind die Flossen nicht so großvolumig
ausgefallen wie bei den Männchen.

Bei den
Paradiesfischen gibt es auch noch eine Farbvariante – und zwar Albinos.
Hierbei ist die Grundfarbe Weiß, was eigentlich aber eher als ein
helles Gelb oder fleischfarben erscheint; doch sind die Querbänder

auch hier hellrot. Zudem sind hier die Augen rot, da in der Iris keine
Farbpigmente vorhanden sind und der Augenhintergrund, welcher stark
durchblutet ist, sichtbar wird.

 

Pflege und Zucht:

Zwei M. opercularis-Paare setzte ich in ein 40 Liter fassendes
Aquarium. Das Aquarium war mit einem üppigen Pflanzenwuchs ausstattet,
der mit einer lockeren Schwimmpflanzendecke abschloss. Da unsere

Makropoden keine großen Ansprüche ans Wasser stellten, gaben sie sich
mit Duisburger Leitungswasser zufrieden. Die Temperatur betrug 26 °C.
Nach vorheriger guter, kräftiger Fütterung zeigten die Weibchen einen
guten Laichansatz.

Schon am nächsten Tag bauten beide
Männchen an entgegengesetzten Seiten ihr Schaumnest. Das Schaumnest war
sehr flach, aber großflächig. Einen weiteren Tag später, abends um
17.00 Uhr, begannen die ersten Scheinpaarungen. Das Weibchen schwamm
immer wieder das Männchen an, das
aber zu sehr mit dem Bau des
Nestes beschäftigt war. Gönnte sich das Männchen kurz einmal eine Pause
und begutachtete sein Schaumnest, so kam sofort das Weibchen
angeschwommen, stupste dem Männchen in die Seite, um ihm zu zeigen,
dass es laichwillig war.

 

 

 

 

 

 

Macropodus opercularis – Umschwimmen
Macropodus opercularis – Umschwimmen

 

 

 

 

 

 

 

In diesem Zustand änderte das Weibchen seine Farbe. War es vorher
ziemlich dunkel, so wurde es nun sehr hell, fast durchscheinend. Das
Männchen zeigte dagegen „voller Stolz“ seine bis zum Zerreißen

gespannten Flossen und erglühte in den schönsten Farben. Besonders
schön kamen jetzt die grünen Querstreifen zum Vorschein. Der Leib des
Männchens bog sich leicht um das Weibchen, aber nur zaghaft, ohne es zu
umklammern, um sich danach sofort wieder zu lösen und das Weibchen
wegzujagen, um sich wieder intensiver dem Nestbau zu widmen.

Nebenbei wurde das andere Paar mit gespreizten Flossen und
Kiemendeckeln verjagt. So vergingen etwa zwei Stunden. Das Weibchen
wurde immer öfter akzeptiert und es kam zur Scheinpaarung, aber immer

noch ohne Eiabgabe. In dieser Phase begutachtete das Weibchen das Nest,
spuckte auch Schaumperlen in die zukünftige Kinderstube und zupfte hier
und da an den Schwimmpflanzen. Sehr intensiv beobachtete es das andere
Paar. Sobald eine der anderen Makropoden dem Nest zu nahe kam, wurden
beide mit gespreizten Kiemendeckeln bedroht und verjagt, wobei sie vom
Männchen unterstützt wurde.

Endlich war es soweit, das
Männchen erstrahlte mit gespreizten Flossen in seinen schönsten Farben
und umschloss das Weibchen mit seinem ganzen Körper. Beide drehten sich
so, dass die Geschlechtsöffnungen zur Wasseroberfläche zeigten und
unter zitternden Bewegungen wurden Eier und Samen ins Wasser abgegeben.
Langsam stiegen die Laichkörner – da sie leichter als Wasser sind – zur
Wasseroberfläche ins gemachte Nest.

 

 

 

 

 

 

Macropodus opercularis – Paarung
Macropodus opercularis – vor der Paarung

 

 

 

 

 

Das Weibchen löste sich nach der Laichabgabe sofort vom Männchen,
schaute sich um, ob auch ja kein Störenfried in der Nähe war; wenn ja,
so wurde er aggressiv verjagt. Das Männchen verharrte noch einige

Sekunden in dieser gebogenen Körperhaltung, um anschließend die nach
oben schwebenden Laichkörner mit dem Maul aufzunehmen und diese an
einer geeigneten Stelle des Nestes hinein zu spucken. An dieser

Tätigkeit beteiligte sich auch das Weibchen – wenn es Zeit hatte, denn
seine Hauptaufgabe war die Revierverteidigung. Bei jedem einzelnen
Laichvorgang wurden nur etwa fünf bis zwölf Laichkörner ins Wasser
abgegeben.

 

 

 

 

 

 

Macropodus opercularis – Aufnehmen der Eier ins Maul
Macropodus opercularis – Laichakt, Ausschnitt

 

 

Zwischen jedem Liebesakt wurde immer wieder am Nest gearbeitet. Einmal
wurden die Schwimmpflanzen verschoben oder neue Luftperlen in die
Kinderstube gespuckt. Nach etwa 2,5 Stunden war das Weibchen
ausgelaicht und wurde nun als möglicher Störenfried vom Männchen
verjagt. Unermüdlich ging die Arbeit am Nest weiter und selbst die
Laichkörner wurden umgeschichtet. Auch konnte man immer wieder
beobachten, dass das Männchen Wasserfontänen ins Nest spuckte, die
circa drei cm hoch spritzten.

 

 

 

 

 

 

Macropodus opercularis – Embryo (Kopf und Auge)
Macropodus opercularis – Larve, Schlupf

 

 

 

Nachdem ich sicher war, dass die Weibchen ausgelaicht waren, fing ich
diese heraus, um den Männchen mehr Ruhe zu gönnen, da in der
Zwischenzeit auch das zweite Paar abgelaicht hatte. Jetzt trat doch ein

bisschen mehr Ruhe ein. Kamen sich die Männchen doch einmal zu nahe, so
wurden nochmals die Flossen zum Zerreißen gespannt und es kam zum
Maulzerren – wie bei den Barschen. Beide Männchen aber waren mit der
Pflege des Laiches und nach etwa 30 Stunden mit der Betreuung der
Jungbrut ausgelastet.

 

 

 

 

Macropodus opercularis – Larve, Schlupf
M. opercularis – Larve, 1. Tag nach dem Schlupf

 

 

 

Unermüdlich wurde versucht, die frisch geschlüpfte Makropodenbrut
zusammenzuhalten, was aber nur bis zu dem Zeitpunkt klappte, wo der
Dottersack noch vorhanden war. Anschließend ging die Brut auf
Futtersuche, der Schwarm schwamm auseinander und sämtliche Bemühungen
des Männchens, denselben zusammenzuhalten, schlugen fehl. Das war nun
auch der Augenblick, die Männchen herauszufangen und die Brut zu
füttern. Verfüttert wurden Pantoffeltierchen, da Salinenkrebse noch zu
groß waren. An den prallen, gräulich aussehenden Bäuchen erkannte ich
ihren guten Appetit. Nach zwei Tagen wurden Nauplien der Salinenkrebse
gereicht und mehr und mehr erkannte man an den rosa umgefärbten
Bäuchen, dass der Futterwechsel stattgefunden hatte.

Das Wachstum war zufrieden stellend und es konnte auf Cyclops und
kleine Wasserflöhe sowie fein zerriebenes Trockenfutter zurückgegriffen
werden

 

 

 

 

.

 

 

 

M. opercularis – Larve, 1. Tag nach dem Schlupf

 

 

Fazit:

Abschließend kann man sagen: Der Paradiesfisch, Macropodus opercularis,
ist ein wunderbarer Fisch, den es lohnt zu erhalten. Er ist farblich
und von seiner Flossenpracht her sehr ansprechend, ein Allesfresser und
sehr genügsam. Was wollen wir mehr?!

Mit freundlicher Genehmigung der Redaktion der ATInfo.

 

 

Der Kardinalfisch, Tanichthys albonubes Lin, 1932

Der Kardinalfisch, Tanichthys albonubes Lin, 1932

 

Mathias Ziegler

 

Der Kardinalfisch ist als ausgesprochen einfacher „Anfängerfisch“ bekannt. Obwohl das eine gewisse Berechtigung hat, sind leider immer noch viele unzutreffende oder ungenaue Informatio­nen zu finden. Dieser Artikel soll dazu dienen, einen Teil dieser Informationen zu berichtigen und auch dazu, mehr Aquarianer für diesen Fisch zu begeistern.

 

Herkunft:

Ursprünglich stammen Kardinalfische aus den Weiße-Wolken-Bergen bei Hong Kong und der weiteren Umgebung. Das Klima in Hong Kong und Umgebung ist subtropisch mit relativ starken Unterschieden zwischen Sommer- und Wintertemperaturen. Im Winter liegen die Maximaltem­peraturen zwischen ca. 15 und 20 °C. Im Sommer dagegen werden leicht 35 °C erreicht. In freier Wildbahn sind sie mittlerweile möglicherweise ausgestorben, deswegen sind die Tiere, die man im Handel bekommt ausschließlich Nachzuchten.

 

 
Kardinalfische sind ruhige Fische, die in freier Wildbahn in stark verkrauteten Gewässern mit dichter Randbepflanzung und viel freiem Schwimmraum leben.
© Foto: Elke Weiand

Haltung:

An die Wasserhärte werden keine größeren Ansprüche gestellt. Eine Gesamthärte zwischen 5 und 30 °dGH ist für die Haltung und Zucht geeignet. Die Karbonathärte kann sich auch in einem ähnlichen Bereich bewegen. Sehr wichtig ist aber die Wassertemperatur. Man liest oft, dass Temperaturen über 23 °C den Fischen schaden, das stimmt zwar, ist aber nur die halbe Wahrheit. Um Kardinalfische zu halten ist es besser, den jahreszeitlichen Temperaturwechsel zu simulieren. Im Sommer gilt die Regel mit nicht länger anhaltend Temperaturen über 23 °C, im Winter sollten sie so niedrig sein, dass die Fische die Vermehrung einstellen und ihre Färbung etwas grauer wird. Diese Temperatur liegt bei etwa 20 °C (mein Thermometer ist leider nicht besonders ge­nau). Dieser Temperaturwechsel wirkt sich positiv auf die Gesundheit, die Lebenserwartung und auf das Aussehen aus.

 
Der Kardinalfisch, Tanichthys albonubes , ist ein beliebter Aquarienfisch aus der Ordnung der Karpfenarti­gen (Cypriniformes). Er gehört zur Familie der Karpfenfische (Cyprinidae) und zur Unterfamilie der Weiß­fische (Leuciscinae).

© Foto: Online Aquarium-Magazin

Lebenserwartung/Größe:

In einschlägigen Veröffentlichungen liest man oft von Aquarianern, denen die Kardinalfische schon nach wenigen Monaten eingegangen sind und oft wird ihnen geantwortet, dass diese Tiere eben nur etwa ein Jahr alt würden. Das ist Unfug, denn diese eingeschränkte Lebenserwartung haben sie nur dann, wenn die Wassertemperatur länger über 23 °C liegt. Schon wenn man nur das vermeidet, werden sie etwa 4 Jahre alt; auch diese Lebenserwartung ist nicht die tatsächlich zu­treffende. Wenn man seinen Tieren eine Winterpause mit tiefen Temperaturen gönnt, können sie 8 Jahre alt werden und dabei eine Länge von etwa 4 cm erreichen. Dass die üblicherweise kol­portierten Altersangaben keinen Sinn ergeben, erkennt man schon daran, dass die langen Flossen von Schleierkardinalfischen erst dann richtig ausgebildet sind, wenn das Alter der Tiere etwa 2 Jahre beträgt.

 
Die Naturform des Kardinalfisch besitzt nur einen schwarzen Streifen. Der denkbar anspruchslose Tanichthys albonubes wurde früher auch abwertend „Arbeiterneon“ genannt.
© Foto: Elke Weiand

Beckeneinrichtung:

Kardinalfische stammen aus eher kleinen Fließgewässern mit verkrauteten Stellen. Dementsprechend sollte man auch das Aquarium einrichten. Stellen mit Pflanzen als Versteckmöglichkeit und freie Bereiche mit relativ starker Strömung. Es empfiehlt sich, auf dem Boden Javamoos oder ähnliche Pflanzen zu gruppieren, da diese von den Fischen gerne zum Laichen genutzt wer­den. Damit das Wasser nicht zu warm wird, muss man das Becken entweder kühlen, an einen kühlen Ort stellen oder ohne Abdeckung betreiben.

 
Männchen. Tanichthys albonubes
© Foto: Online Aquarium-Magazin

Vermehrung:

Bei angemessener Temperatur, insbesondere wenn ihnen eine Ruhephase im Winter geboten wurde, vermehren sich die Fische sehr stark. Dazu benutzen sie Javamoos oder andere fein­fiedrige Pflanzen, die den Boden bedecken. Die Elterntiere betreiben keine Brutpflege, fressen aber, wenn überhaupt, nur wenige Eier und jagen kaum Jungfische (wenn überhaupt). Wenn die Fische in einem Artbecken gehalten werden, braucht man sich um den Nachwuchs nicht beson­ders zu kümmern, man sollte im Gegenteil Schnecken oder Garnelen im Becken haben, die einen großen Teil der Eier fressen. Selbst mit Laichräubern im Becken kommen ohne besonderes Jung­fischfutter immer einige Jungtiere hoch. Wenn man gezielt züchten will, kann man ein Männchen und einige Weibchen in ein Zuchtbecken mit reichlich Javamoos, einem Laichmop oder ähnli­chem halten. Die Fische werden bevorzugt morgens immer wieder ablaichen. Die Elterntiere sollten nach dem Laichen aus dem Becken entfernt werden, um die nach wenigen Tagen schlüp­fenden Jungtiere, sobald sie nach ca. einer Woche frei schwimmen, gezielt mit geeignetem Futter versorgen zu können. Weil die Jungfische sehr klein sind, benötigen sie Infusorien als Anfangs­nahrung. Nach einer weiteren Wochen werden auch frisch geschlüpfte Artemia -Nauplien ange­nommen.

Leider werden die Jungfische oft bei höheren Temperaturen gehalten, damit sie schneller wach­sen. Davor kann ich nur dringend warnen, weil es nicht gut für die Gesundheit und für die Ent­wicklung der Fische ist. Auch im Zoohandel findet man oft Kardinalfische mit verkrümmten Wirbelsäulen oder ähnlichen Missbildungen, die wahrscheinlich auf eine zu warme Aufzucht zu­rück zu führen sind.

Futter:

Die Ernährung von Kardinalfischen ist sehr leicht, weil alles gefressen wird, was ins Maul passt. Nur Futter, das auf dem Beckenboden liegt, finden die Fische nicht mehr interessant. Besonders gerne werden Lebendfutter wie Wasserflöhe, Mückenlarven, kleine Insekten und klein geschnit­tenes Gemüse gefressen.

 
Kardinalfisch-Weibchen.
© Foto: : Otto Böhm

Verhalten:

Hier liest man immer wieder: Kardinalfische seien Schwarmfische, die man ab 8 Tiere halten sollte. Auch das ist nur die halbe Wahrheit, denn das gilt nur bei Wintertemperaturen. Wenn Sommertemperaturen herrschen, ändert sich das Verhalten der Männchen stark. Sie besetzen dann Reviere, wobei besonders jene Stellen im Aquarium beliebt sind, an denen der Boden mit Javamoos bedeckt ist. Diese Reviere werden auch mit beeindruckendem Drohverhalten verteidigt und die unterlegenen Männchen verjagt. Deshalb sollten Versteckmöglichkeiten vorhanden sein. Innerhalb ihrer jeweiligen Reviere versuchen die Männchen dann Weibchen in das Moos zu trei­ben, um dort mit ihnen zu laichen. Auch die Weibchen brauchen Rückzugsmöglichkeiten, um sich zu erholen. Wenn man also versucht, wie man es oft lesen kann, eine Gruppe von 8 bis 10 Tieren in einem 60 cm Becken zu halten, sollte man viele Versteck- und Rückzugsmöglichkeiten im Becken haben. Besonders bei einem offenen Becken sollte man nicht zu viele Männchen ha­ben, weil das gegenseitige Jagen so weit gehen kann, dass die unterlegenen Tiere aus dem Wasser springen. Es sollten auch mehrere attraktive Reviere mit feinfiedrigen Pflanzen am Boden vor­handen sein, um die Aggressionen in Grenzen zu halten. Da sie aber anderen Arten gegenüber friedlich sind, kann man sie in genügend großen Becken mit Arten vergesellschaften, die die jah­reszeitlichen Temperaturänderungen vertragen.

 

 
Eine der Zuchtformen, die man als „Schleierkardinal­fisch“ bezeichnet, besitzt größere Flossen, die rot ge­färbt sind, und einen roten Längsstreifen
© Foto: ATInfo-Archiv

Zuchtformen/Varianten:

* Normaler Kardinalfisch (Naturform)

* Schleierkardinalfisch: eine Variante mit längeren Flossen als die normale Variante.
Die längere Beflossung ist normalerweise erst im Alter von etwa 2 Jahren zu
erkennen. Jüngere Tiere kann man aber daran erkennen, dass der Schleierkardinal in
der Rückenflosse einen gelben Streifen hat, der dem normalen Kardinalfisch fehlt. Die
Schleierform des Kardinalfisches wird oft auch als Venusfisch verkauft. Unter diesem
Namen wird aber der „Chinesische Lampionfisch“ Aphyocypris lini gehandelt, der
gelegentlich als Beifang mit T. albonubes auftaucht und mit ihm verwechselt wird.
Aphyocypris lini stammt aus derselben Gegend und man hielt in früher für eine
Unterart des Kardinalfisches.

* Goldkardinal/Albinokardinalfisch: eine Albinoform, die entweder in der normalen
oder langflossigen Variante auftritt.

Insgesamt kann ich Kardinalfische nur als robuste Fische mit interessantem Verhalten und Aus­sehen empfehlen, da man sie mit geringem Aufwand problemlos halten und vermehren kann. Man sollte sich nicht davon abschrecken lassen, dass sie in der Zoohandlung vielfach uninteres­sant aussehen. Das liegt meistens an den Temperaturen, unter denen die Tiere im Händlerbecken leiden.

Besonders interessant ist auch, dass die Jungtiere mit ihrem blauen, flureszierenden Leuchtstrei­fen anders gefärbt sind als die erwachsenen Exemplare und wie kleinen Neons leuchten.

© „ATInfo“ 10/2007

Die Australische Riesenstabschrecke Eurycnema goliath (Gray)

Die Australische Riesenstabschrecke Eurycnema goliath  (Gray)

– ein schwieriger Pflegling? –

Dipl.-Biol. Sascha Eilmus

Herkunft

Australien. Die Art ist dort von vielen, aber oftmals weit entfernt auseinander liegenden Orten bekannt. Sie scheint eher ost- bis mittel-australisch verbreitet zu sein.

Beschreibung

Diese halte ich nur kurz, da entsprechende Bilder dem Aufsatz beigefügt wurden. Die leuchtend grün, gelb, türkis, weiß und violett gefärbten Weibchen können über 22 cm lang und etwa daumendick werden. Durch Flügelrascheln und Zusammenschlagen der Hinterbeine versuchen sich die Weibchen gegen Angreifer zu verteidigen.

Die überwiegend gleich gefärbten Männchen sind deutlich schlanker und erreichen maximal 15 cm Länge. Die Männchen sind flugfähig.

 

Eurycnema goliath Kopf eines Weibchens.

 

 

Die Nymphen unterscheiden sich in ihrer Färbung stark von den Imagines. Sie sind fahlgrau, braun oder fast anthrazit und sind so zwischen dürren Zweigen hervorragend getarnt.

 

Die fast rechteckigen Eier sind etwa 5 mm lang und bis 4 mm breit. Ihre Grundfarbe ist grau mit dunkler Marmorierung. Im Laufe der Embryonalentwicklung werden die Eier oft einfarbig dunkelgrau. Sie tragen auf dem Operculum ein auffälliges Capitulum, das orange, gelb, beige oder weiß gefärbt sein kann. Die Weibchen legen durchaus unterschiedliche Typen von Eiern und es ist auch schon vorgekommen, dass ein Weibchen Eier legte, denen stets das Capitulum fehlte. Auch solche Eier waren jedoch voll schlupffähig. Anders, als oft beschrieben, werden die Eier einfach zu Boden fallen gelassen. Dafür wird jedoch der Kot meist schwungvoll weggeschleudert.

Übrigens: Eurycnema goliath ist das zweitgrößte Insekt Australiens. Nur Acrophylla titan ist mit 25 cm Körperlänge geringfügig größer.

 

Eier von Eurycnema goliath .

 

 

Terrarium

 

Als Terrarium zur Aufzucht und Haltung erwachsener Tiere haben sich Raupenkästen, die mit Gaze bespannt sind, bewährt. Glasterrarien, in denen feuchte Luft steht, vertragen die Tiere nicht. Nur Larven im ersten Stadium (unmittelbar nach dem Schlupf) benötigen eine geringfügig höhere Luftfeuchte. In einem Raupenkasten von 60 cm Höhe und einer Grundfläche von 30 x 30 cm können meiner Erfahrung nach maximal 3 Weibchen und einige Männchen untergebracht werden. Junge bis mittelgroße Nymphen vertragen auch hohe Bestandsdichten. Weibliche Nymphen im letzten Larvenstadium halte ich jedoch stets getrennt von anderen Larven und Männchen, um Unfälle bei der Reifehäutung der Nymphen zu vermeiden.

Weibchens von Eurycnema goliath .

 

Die Terrarien benötigen außer den Futterpflanzen keinerlei Einrichtung. Um den oberen Raum des Raupenkastens auf tagsüber erforderliche 25 bis 30 °C aufzuheizen, befindet sich 30 cm über dem Raupenkasten ein 60 W-Strahler, der 12 Stunden am Tag eingeschaltet ist. Damit die Tiere auch tagsüber aktiv sind und fressen, habe ich an jedem Raupenkasten einen Ventilator (PC-Lüfter oder dergleichen) installiert, der über eine Zeitschaltuhr 8 mal täglich für bis zu 15 Minuten eingeschaltet wird. Dadurch wird Wind imitiert, der auch in Australien für eine gelegentliche Tagaktivität der Tiere sorgt.

 

Pärchen von Extatosoma tiaratum tiaratum .

 

Futter

 

Die wichtigsten Futterpflanzen für diese Art stellen Eukalyptus-Arten dar. Nymphen füttere ich ausschließlich mit Eukalyptus, Imagines gelegentlich und nur zusätzlich mit Eichenlaub. Eukalyptus lässt sich vor allem im Winterhalbjahr vom Floristen als Schnittgrün beziehen. Findet man einen kooperativen Floristen, kann dieser auch im Sommer stets Eukalyptus (dann aber meist zu geringfügig höheren Preisen: zwischen 1,0 bis 3,0 E pro Bund) besorgen.

Weibchen von E. t. tiaratum.

Der bei uns erhältliche Eukalyptus stammt aus dem Mittelmeerraum und ist in der Regel nicht mit Pflanzenschutzmitteln behandelt. Sicherheitshalber dusche ich den Eukalyptus jedoch mit lauwarmem Wasser ab. Im Gegensatz zu allen anderen Schnittpflanzen sollte man Eukalyptus nicht schräg anschneiden. Er hält sich tatsächlich besser, wenn man ihn glatt anschneidet und sofort in lauwarmes Wasser stellt.

Den so vorbereiteten Eukalyptus stelle ich in geeigneten, sauberen Vasen in den Raupenkasten und setze die Tiere dazu. Durch das Befühlen der Blätter kann man leicht feststellen, ob der Eukalyptus noch frisch ist. Spätestens wenn die Blätter spröde brechen (oder keine Blätter mehr an den Zweigen sind), sollte man den Eukalyptus wechseln. Wichtig: Weder Larven noch Imagines dürfen mit Wasser besprüht werden (wie dies bei anderen Phasmiden unerlässlich ist). Es könnte zu Durchfallerkrankungen und schließlich zum Tod der Tiere führen. Eurycnema goliath ist schon ab dem ersten Larvenstadium in der Lage, ihren gesamten Wasserbedarf aus dem Eukalyptuslaub zu decken. Deshalb ist es wichtig, stets auf frischen Eukalyptus zu achten.

Zucht

Die Zucht dieser Art gestaltet sich leicht: Die Weibchen produzieren große Eimengen. Die Eier werden abgesammelt und auf ein nur leicht feuchtes Kies-Sand-Gemisch oder Vermiculit gebettet. Nach 4 Monaten schlüpfen die ersten Nymphen, aber auch nach einem Jahr oder sogar noch mehr Zeit kann noch mit dem Schlupf gerechnet werden. Gelegentliches Besprühen der Eier fördert hierbei den Schlupf.

Eurycnema goliath Weibchen

 

 

Die frisch geschlüpften Nymphen kommen zunächst in ein kleines Kunststoffterrarium in dem die Luftfeuchte etwas höher ist als im Gaze-Käfig (aber nicht besprühen!). Alternativ können sie auch auf einer Eukalyptus-Pflanze, die mit Gaze umhüllt ist, gehalten werden. Nach der ersten Häutung können die Larven aber schon umgesetzt werden. Nach nur 3 bis 4 Monaten bei optimalen Temperaturen (25 bis 30 °C) und einer guten Futterversorgung, werden die ersten Männchen nach etwa 4 bis 41/2 Monaten die ersten Weibchen adult. Wöchentlich sollte zudem sämtlicher Kot entfernt werden. Auch alter Kot im Terrarium kann zum frühzeitigen Tod der Imagines führen.

Paar von Eurycnema goliath .

 

 

Zusammenfassung

Schafft man optimale Bedingungen (Raupenkasten mit Strahler; 25 bis 30 °C, stets frischer Eukalyptus), dann ist diese Art erfolgreich und ohne große Verluste während der Larvenstadien zu züchten. Der wöchentliche Arbeitsaufwand beschränkt sich bei mir auf einmaliges Wechseln der Futterzweige, das Entfernen des Kots und das Absammeln der Eier. Sind diese Voraussetzungen erfüllt, ist Eurycnema goliath ein dankbarer und imposanter Terrarien-Pflegling.

Summary

Eurycnema goliath is one of the biggest australian insects and even one of the biggest and most colourful phasmids of the world. Only a few species of the genera Phobaeticus , Pharnacia (both: southeast Asia) and Acrophylla ( A. titan from Queensland , Australia ) are bigger. Rearing this species is a bit more difficult than other phasmid species. They need a high temperature of about 25 °C to 30 °C at day and almost 20 °C at night. A very airy and large cage is needed to simulate the dry climate conditions of their natural habitat in Australia (never spray with water – also the young nymphs!). But to get the right food plant E. goliath feeds on is the biggest problem. They are easily reared on eucalyptus (All offered species of eucalyptus at plant markets in Europe can be used as food plant), but also acacia. Bramble ( Rubus sp.) and  oak ( Quercus sp.)  can only be used as food additionally to eucalyptus. If these conditions can be guaranteed, rearing this spectacular species is very easy in captivity.

Ähnliche Arten und Arten mit ähnlichen Ansprüchen

Neben E. goliath werden noch zwei weitere Eurycnema -Arten gehalten: E. osiris (ebenfalls aus Australien) und E. versirubra (parthenogenetisch; aus Sumatra und Java). Weitere Arten aus Australien, die unter ähnlichen Haltungsbedingungen gepflegt werden können, sind Acrophylla -Arten ( A. titan , A. wuelfingi ), Ctenomorphodes briareus , Extatosoma -Arten und Tropidoderus childreni . Diese Arten können z. T. mit Brombeere und Eiche zugefüttert werden.

Weitere interessante Informationen zum Thema finden sie unter: www.insectissima.de

Literatur: Seiler, C. (1999): Eine Anleitung zur erfolgreichen Haltung und Zucht von Eurycnema goliath (Phasmatodea: Phasmatinae).- Entomol. Z., 109 (5), 217-221.

Noch immer eine Rarität im Aquarium – Barbus jae aus Westafrika –

Noch immer eine Rarität im Aquarium

Barbus jae aus Westafrika –

 

 

 

 

von Prof. Otto Gartner

 

 

Unter dem Titel: „Kleine Fische aus Afrika“ schrieb ich vor 35 Jahren (1971) in der ersten Ausgabe des damals neuen Wiener Fachblattes VIVARIUM (Redaktion Kurt Wittmann) über kleinwüchsige, schöne, vorher bei uns noch nicht gepflegte Fischlein aus dem westlichen Äquatorial-Afrika. Dr. Alfred Radda hatte solche Tiere im Winter 1970/71 als „Beifang“ von Kamerun nach Wien gebracht und mir davon 1/4 (Männchen/Weibchen) überlassen. Zu dem Vivarium-Aufsatz steuerte Radda das Schwarz/Weiß-Foto (Bild 1) eines Männchens bei.

 

 

 

 

http://www.austria-aqua.net/albums/artikel/Gartner1.jpg

Barbus jae Boulenger , 1903 (stark vergrößert). ©Univ.-Prof. Dr. Alfred Radda

 

 

Als Anmerkung der Redaktion liest man: „ Barbus jae wurde von Boulenger in Ann. Mag. N. H. (= Britisches Nat. Hist. Museum) 7, 437, 1903 beschrieben. Das Typusexemplar hatte eine Totallänge von 28 mm und stammt vom Ja- (= Dja-) River im südöstlichen Kamerun …“

 

 

Bei den ersten Nachzuchtversuchen hatte ich wenig Erfolg. Die Tiere waren von der langen Reise bis zu ihrer Übergabe an mich stark geschwächt. Auch nach Anfütterung mit kleinem Lebendfutter gaben weibliche Tiere nur wenig Laich ab.

 

 

Das ist mittlerweile mein siebenter Bericht über solche, im männlichen Geschlecht, nach Fundorten unterschiedlich gefärbte und gezeichnete Tiere. Einige der Rassen aus Gewässer-systemen Kameruns und Gabuns, die wir Wiener gesammelt hatten, stelle ich anschließend vor.

 

 

Bei Westafrika-Aufenthalten, beginnend Februar 1972, mit den Kollegen Alfred Radda, Eduard Pürzl, später auch mit anderen österreichischen und deutschen Interessenten, wurde in mehreren Staaten geforscht und gesammelt. Barbus jae fand man sie im Küstenabschnitt, sondern stets im Landesinneren von Kamerun, Gabun, Äquatorial-Guinea und den beiden Kongo-Staaten. Die Zeichnung zeigt Kameruner-Fundorte. Sie ist bereits in „Das Aquarium 9/2000“ erschienen.

 

 

 

 

 

http://www.austria-aqua.net/albums/artikel/Gartner2.jpg

Kamerun mit Fundgebiete-Übersicht. ©Professor Otto Gartner

 

 

 

 

Gebiet 1: nächst des Sanaga-Flusses, im Grenzbereich Regen­wald­-Buschland. Hier waren im Jänner 1977 die Temperaturen in den sonnenbeschienenen Bächen und Wassergräben von etwa 25 °C um 1-2° höher, als im Regenwald weiter südlich. Dort entstand auch 1979 das von Walter Warecka mir zur Verfügung gestellte Foto.

 

 

 

 

http://www.austria-aqua.net/albums/artikel/Gartner3.jpg

1979 – Prof. Otto Gartner fischend in einem Regenwaldbach . ©Professor Otto Gartner

 

 

Auf Höhe meiner rechten Hand, leicht übersehbar am Gewässerrand, ist Anubias gilletii mit wenigen pfeilförmigen Blattspreiten zu sehen. Barbus jae aus Gebiet 1, zu Hause nachgezüchtet. Die meisten Bäche Südkameruns führen weiches und saures Wasser.

 

 

 

 

http://www.austria-aqua.net/albums/artikel/Gartner4.jpg

Gebiet 1 = Sanaga-Rasse vom Grenzbereich
Regenwald-Buschland. ©Professor Otto Gartner

 

 

Gebiet 2: befindet sich nächst der Nationalstraße 3 und beginnt etwa 60 km östlich der Stadt Edea. Die hier beheimatete Rasse aus dem Kelle-Nyong-System, deren Männchen zur Laichzeit blutrote Färbung zeigen, wurde 1976 von E. Pürzl, bei der Suche nach Killifischen in einem Bach nahe Sombo angetroffen. 1977 brachte eine andere Samml­er­grup­pe, der auch ich angehörte, lebende „Sombo-Jae“ mit. (Bilder 5 u. 6) Dieser Farbschlag ist auch in den Kelle-Zubringern die man entlang der Straße nach Eseka (südwärts) überquert, zu finden.

 

 

 

 

http://www.austria-aqua.net/albums/artikel/Gartner5.jpghttp://www.austria-aqua.net/albums/artikel/Gartner6.jpg

Gebiet 2 = Nyong-Rasse der Art im Aquarium.
Gebiet 2 = laichfärbiges Männchen der Nyong-Rasse.
©Professor Otto Gartner

 

 

Gebiet 2a: es zählt ebenfalls zum Nyong-System und liegt weiter flussaufwärts in Umgebung von Awae, 40 km östlich der Hauptstadt Yaoundé. E. Pürzl fischte dort 1983 und überließ mir Tiere dieser Rasse.

 

 

 

 

http://www.austria-aqua.net/albums/artikel/Gartner7.jpg

Gebiet 2a = Barbus  jae, Männchen von Awae (Nyong Oberlauf). ©Professor Otto Gartner

 

 

Gebiet 3: sind Bäche, die östlich von Kribi (zwischen Akom II und Ebolowa quer zur Nationalstraße 7) südwärts zum Grenzfluss Ntem rinnen. 1975 brachte ich einige Exemplare davon nach Wien. Ihre Nachzucht war wegen der extrem weichen und sauren Fundortwässer schwierig.

 

 

 

 

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Gebiet 3 = Fische von den Ntem-Zuflüssen in Südkamerun. ©Professor Otto Gartner

 

 

Gebiet 4: liegt am küstennächsten halbkreisförmigen Südbogen mit etwa 50 km Durchmesser des Dja-Flusses, dem Typusfundort von Barbus jae . Wie aus Bild 2 ersichtlich fließt der Dja im Oberlauf westwärts, macht vor Sangmélima eine Umkehrschleife landeinwärts zum östlichen Grenzfluss Shanga. Der wieder gelangt im Staat Kongo beim Ort Mousaka in den Zaire- oder Kongo-Strom, welcher die Grenze beider Kongostaaten bildet. So gelangt das Jae-Wasser etwa 950 km von Kameruns Südgrenze in den atlantischen Ozean.

 

 

1979 sammelten Horst Linke, Otto Hofmann und ich nördlich von Sangmélima in einem Bach, der zum Dja entwässert, Barbus jae , deren männliche Tiere fast schwarzen Kopf und Vorderkörper und blutrote schwarz-gebänderte Hinterkörper zeigen. Auch ihre Rü-cken-Bauch- und Afterflossen sind zweifärbig.

 

 

 

 

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Gebiet 4 =  Männchen vom Typus-Fundort (Dja-Fluss). ©Professor Otto Gartner

 

 

Gebiet 5: die Mitte der Kameruner Südgrenze bereisten wir ebenfalls 1979. In der Umgebung des Ortes Djum gab es Barbus jae , auf die, im Vergleich zu anderen Rassen der Art, die Bezeichnung „graue Mäuse“ passte. Deshalb nahmen wir von dem Gebiet keine solchen Tiere mit.

 

 

Wiener, mit denen ich mehrmals in Kamerun unterwegs war, haben auch in Gabun Fische und Pflanzen gesammelt. Erwin Kuber, Otto Hoffmann, Eduard Pürzl und Alfred Radda brachten zu jenen Zeiten noch unbekannte Killifisch-Arten nach Österreich, die anschließend von Radda, bzw. Radda und Pürzl beschrieben und in wissenschaftlichen Arbeiten publiziert wurden. 1988, im Februar, waren O. Hofmann und E. Kuber im Osten Gabuns, ca. 160 km nördlich der Stadt Franceville unterwegs. Aus dem Boumiandie-Flüsschen, ca. 15 km südlich des Äquators, brachten sie ebenfalls B. jae mit. Männliche Fische davon mit geringer Rotfärbung am Kopf, wenigen bläulichen Glanzpunkten oberhalb der Augen und auf dem vorderen Rücken, präsentieren sich wieder anders. Das ebenfalls rotfärbige Körperende zeigt In der Mitte des Schwanz­stieles einen schwarzen Punkt. Ihre grauen Körper und die großen dunkel gerandeten Schuppen machen diese Fische nicht besonders attraktiv; wäre da nicht, je nach Befinden der Männchen, die dunkelrote bis schwarze Rückenflosse; in Hochstimmung sind die dunklen Bauch- und Afterflossen auffallend rot gesäumt, was viel zur Schönheit der Männchen beiträgt.

 

 

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Ostgabun, 160 km nördlich von Franceville, Männchen. ©Professor Otto Gartner

 

 

 

Die gleichfalls grauen Weibchen haben nur an der Rückenflossenbasis solche schwarz/rot Färbung. Hinter den Kiemen beginnend finden sich wenige große, später zum Schwanzstiel hin kleiner werdende kreis- bis ovalförmige Lateralflecken . Von diesen Fischen konnte ich auch Nachwuchs erzielen .

 

 

 

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Ostgabun 160 km nördlich von Franceville‚ Weibchen.
Ostgabun‚ Nachzuchtfische dieser Rasse.
©Professor Otto Gartner

 

 

 

 

Herbst 1999, zehn Jahre nach meinem letzten Afrikaaufenthalt und Eigenimport von B. jae aus Kamerun, wurde ich vom Wiener Volksbildungswerk, Fachgruppe Wissenschaft, für einen Lichtbildvortrag beim Internationalen Symposium in Litschau (Nö) eingeladen. Mein Thema: „60 Jahre Aquarianer“, konnte ich als Erfolg verbuchen.

 

 

 

 

Unter den über hundert Teilnehmern befand sich auch Gerhard B., Zoo­händler (Heimtierstube, Waidhofen/Thaya). Er wusste von meiner Suche nach Barbus jae und bot mir erfreulicherweise diesen Fisch an. Bei einer Einkaufstour in den Niederlanden hatte er sie gesehen und für mich er­standen.

 

 

Mit zwölf dieser Neuzugänge züchtete ich bis Jahresende 2004 und gab an Interessenten etliche davon ab. Jahreswechsel 2004/05 behielt ich wieder für die Weiterzucht im folgenden Winter zwanzig Jungfische davon zurück. Die Art laichte bei mir jährlich stets um diese Zeit. Diesmal aber hatte ich Pech, denn aus den Jungen sind ausschließlich männliche Nachkommen entstanden. Das war, nach fünfjähriger erfolgreicher Vermehrung, das vorläufige Ende dieser Arterhaltung in meinen Aquarien.

 

 

Aber bereits Herbst 2005 erfuhr ich, dass in der „Heimtierstube von Waidhofen/Th.“ neuerlich B. jae aus Kamerun auf mich warteten. Altersbedingt, nunmehr ohne Auto, reisten meine Frau und ich mit der Bahn ins Waldviertel um am nächsten Tag als stolzer Besitzer meiner Lieblingsfische (3/5) zurück nach Wien zu fahren. Erste Zuchten sind bereits geglückt.

 

 

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„Heimtierstube“ – Import aus Holland, den ich 1999 erwarb, (weiblich).
„Heimtierstube“ dritte Nachzuchtgeneration, männlicher Barbus jae.
©Professor Otto Gartner

 

 

 

 

Was mich positiv stimmt, sind die laichvollen neuen Weibchen und die kontrastfärbigen männlichen Tiere der fast nie im Handel angebotenen Spezies. Daher mein Bestreben, diese Seltenheit weiterhin erfolgreich zu vermehren, um damit auch andere „Außenseiter“ unter den Aquarianern zu beglücken. Warum „Seltenheit“ ? Deshalb, weil ihre Vermehrungsrate – im Unterschied zu vielen anderen Karpfenverwandten – nur gering ausfällt. Bei einer Fischgröße von 28 Millimetern ist der Laichausstoß (l0-20 Eier) gering, hingegen sind diese Produkte verhältnismäßig groß (2 mm).

 

 

 

 

Für Leser dieses Berichtes, die mehr über Afrikaaufenthalte, Fundorte, Pflege und Nachzucht solcher Raritäten wissen wollen, nachfolgend Literaturangaben über meine einschlägigen Artikel in deutschen Fachzeitschriften.

 

 

 

 

 

Literatur:

 

 

Gartner, O. (1971): Kleine Fische aus Afrika.- Vivarium, 1 (1): 5-8.

 

 

Gartner, O. (1978): Barbus jae , ein prächtiger Fischzwerg aus Afrika.- das Aquarium, 103 (1): 8-10.

 

 

Gartner, O. (1980): Klein, aber sehr schön! Barbus jae aus Kamerun.- TI (Tetra-Information), 51 (9): 2-9.

 

 

Gartner, O. (1982): Schöne Überraschung mit kleinen afrikanischen Fischen.- DATZ, 35 (3): 89-93.

 

 

Gartner, O. (1988): Kleine Schönheiten aus Afrika.- Aquarium heute, 9 (4): 21-24.

 

 

Gartner, O. (2000): Klein, schön, aber kaum im Angebot: Barbus jae .- das Aquarium, 375 (9): 16-20.

 

 

 

Mit freundlicher Genehmigung der
Redaktion der ATInfo und des Verfassers  übernommen.

 

Der Perlhuhnbärbling – (Celestichthys margaritatus)

Ulrico Czysch

Seitdem dieser kleine, ausgesprochen hübsche Karpfenfisch im September 2006 erstmals eingeführt wurde, erfreut er sich stetig zunehmender Popularität bei Aquarianern auf der ganzen Welt.

Dabei ist der Preis von sechs bis acht Euro, manchmal auch mehr, für einen Zwei-Zentimeterfisch nicht gerade niedrig – Grund genug, die Nachzucht zu versuchen. Es gibt aber noch einen gewichtigen weiteren Grund für Nachzuchtversuche: Infolge des regelmäßigen Exportes ließen sich schon nach wenigen Monaten an dem offenbar einzigen bekannten burmesischen Fundort immer weniger Tiere fangen. Die erste Nachzucht gelang Aquarianern des Bolton Aquarium in Lancashire, UK. In Deutschland versuchte sich Kurt Mack (siehe Firmenportrait in AP 4/2007) aus dem Saarland als einer der ersten erfolgreich an der Vermehrung. Neuesten Meldungen zufolge, auch von niederländischen Aquarianern, haben vier bis fünf Monate alte, also noch nicht ganz ausgewachsene Nachzuchttiere ihrerseits den ersten Nachwuchs hervorgebracht. Damit sollte der Fortbestand dieser Art in unseren Aquarien gesichert sein. Auch mich hat die Schönheit dieses kleinen Cypriniden sofort fasziniert, als ich ihn erstmals im November 2006 in einem Händlerbecken entdeckte. Aber der Preis und mein Informationsdefizit bewahrten mich vor dem Spontankauf.

 
 Die Männchen von Celestichthys margaritatus sind lebhafter gefärbt und
schlanker als die Weibchen. In der Afterflosse haben sie schwarze Streifen.
©Foto: F. Lowak

Als ich im Januar 2007 in einem Garnelenbecken wieder Platz hatte und über mehr Informationen verfügte, erwarb ich die bei meinem Händler übrig gebliebenen drei Fische. Er wollte keine mehr nachbestellen, weil der Verkauf über die Zeit zu schleppend verlaufen war, was wohl am Preis gelegen hat. So waren diese drei Tiere natürlich nicht im besten Zustand, aber mit der Zeit und regelmäßiger Fütterung mit Artemia-Nauplien, kleinen roten Mückenlarven und fein zerriebenem Trockenfutter päppelte ich die beiden Männchen und ein Weibchen wieder auf. Obwohl das Aquarium stark mit Pflanzen verkrautet war, verhielten sich die Fische scheu. Nachwuchs stellte sich auch nicht ein, was ich auf die ebenfalls in dem Becken lebenden grünen Zwerggarnelen (Caridina cf. babaulti „Green“) zurückführe. Im Februar erwarb ich dann nochmals zehn C. margaritatus zu einem etwas günstigeren Preis (Dank an Ralf Rombach!). Alle Tiere kamen in ein stark verkrautetes 60-Zentimeter-Aquarium zu drei eben halbwüchsigen Tequila-Kärpflingen (Zoogoneticus tequila). In der Gegenwart dieser Beifische zeigten sich die „Galaxys“ nun zwar nicht mehr scheu, aber an Nachwuchs war natürlich auch nicht zu denken. Je mehr Berichte ich von der wohl gar nicht so schwierigen Vermehrung dieser kleinen Fische las, desto mehr juckte es mich in den Fingern, meine „Perlhühner“ ebenfalls zum Ablaichen zu bringen.

 
 Die Weibchen von Celestichthys margaritatus sind fülliger, blasser gefärbt
und die Afterflose ist ohne Streifen. ©Foto: G. Ott

So ließ ich mir schließlich ein 70 x 25 x 25 Zentimeter großes Keilbecken anfertigen, auf das ich aber erst einmal vier Wochen warten musste. In diesem Behälter verwende ich gewaschenen Spielkastensand als Bodengrund. Zwischen die zu einem Keil mit Zwei-Millimeter-Spalt verklebten Scheiben passte ich noch einen leicht ansteigenden Laichrost ein. Darauf liegt ein Büschel Javamoos. Die übrige Einrichtung besteht aus einer Wurzel und wenigen weiteren Pflanzen. Schließlich sollen sich die Bärblinge für ihre Hauptbeschäftigung ja zum Javamoos hin orientieren. In dem Jungfischabteil befinden sich ein großes Büschel Javamoos und ein Sera-Innenfilter F 400, der für den nötigen Wassersog sorgt, um die unter dem Laichrost geschlüpften Larven in das richtige Abteil zu ziehen. Alle zwei Tage ersetze ich zehn Liter durch frisches Leitungswasser. Als Beleuchtung dient eine Abdeckung für ein 40 x 25 Zentimeter großes Becken. Ein Heizer ist nicht vorhanden. Als Beifische bevölkern sechs Gelbbauch-Metallkärpflinge (Girardinus metallicus) das Becken. Von ihrer Lebhaftigkeit her passen sie nicht nur gut zu den C. margaritatus, sondern sie scheinen ihnen auch ein „Alles in Ordnung“-Gefühl zu vermitteln und nehmen ihnen so die Scheu. Die Celestichthys lebten sich sofort gut ein. Von Anfang an begannen die Männchen, vor allem in den Morgenstunden, ein emsiges Treiben, das aus Umwerben der Weibchen, Locken ins Javamoos und Vertreiben von Nebenbuhlern besteht.

 
 Etwa vier Tage nach dem Ablaichen erfolgt der Schlupf der
wimpergroßen, dunkel pigmentierten Larve, die sich mit dem
Kopf an der Scheibe oder an Pflanzen anheften.
©Foto: U. Czysch

Schon eine Woche nach dem Einsetzen der Fische entdeckte ich die erste Larve, tags darauf die zweite, und täglich werden es mehr. Nach der Eiablage vergingen etwa vier Tage bis zum Schlupf der wimpergroßen, dunkel pigmentierten Larve, die sich mit dem Kopf an der Scheibe oder am Javamoos anheftet. Nach weiteren drei Tagen schwimmt das Fischlein frei, und ihre Körperfarbe wird heller. Nun muss mehrmals täglich mit Infusorien gefüttert werden (ich verwende Protogen Granulat aus dem Zoofachhandel), bis die Jungfische nach weiteren vier bis fünf Tagen groß genug sind, um frisch geschlüpfte Artemia-Nauplien zu bewältigen. Mit diesem Zeitpunkt ist das Schwierigste überstanden. Die „Experten“ in den Internet-Foren scheinen die gezielte Celestichthys-Vermehrung schon wieder zurückgeschraubt zu haben und zur nächsten Herausforderung übergegangen zu sein… So weit bin ich aber noch nicht. Da gerade wieder zwei 40-Zentimeter-Aufzuchtbe-cken frei sind, steht dem Aufbau einer kleinen „Perlhuhn-Farm“ nichts im Wege, zumal der nähere Bekanntenkreis Interesse an Nachzuchttieren bekundet hat.

 
 In diesem „Keilaquarium“ (70 x 25 x 25) leben im linken Teil
13 Perlhuhnbärblinge (Celestichthys margaritatus) sowie
2 Weibchen und 4 Männchen des
Gelbbauch-Metallkärpflings (Girardinus metallicus).
©Foto: U. Czysch

Perlhuhnbärbling Wissenschaftlicher Name: Celestichthys margaritatus (ROBERTS, 2007); caelestis (lat.) = „himmlisch“; ichthys (gr,) = „Fisch“; marginatus (lat.) = „mit Perlen geschmückt“. Bekannt geworden ist dieser Bärbling aus der Unterfamilie Danioinae unter der Handelsbezeichnung Microrasbora sp. „Galaxy“.

Deutscher Name: Perlhuhnbärbling, Mini-Saibling

Herkunft:
Die Typusexemplare wie auch die gewerblich importierten Tiere stammen aus kleinen, flachen, durch Quellen gespeisten Tümpeln im offenen Grasland bei Hopong, Myanmar Größe: Weibchen bis zwei Zentimeter Gesamtlänge, Männchen etwas größer. Geschlechtsunterschiede: Männchen schlanker und an den Körperseiten dunkler, mit durchgehend rot gefärbter Afterflosse mit schwarzen Zeichnungselementen; Weibchen fülliger und heller, Flossen meist nur am Ansatz orange- bis hellrot. Aquarienhaltung: Mir ist die Nachzucht bei folgenden Wasserwerten gelungen: 11 °dGH, pH 7,5, Temperatur 22 bis 25 °C.

http://www.ulrico.de und „ATInfo“ 12/2007

Bauanleitung 1000 Literbecken mit Unterschrank

Hallöchen !

Eines Tages war mit LANGWEILIG, der Winter zog ins Land und ich suchte ein neue Beschäftigung. Also war es doch nur logisch als Aquarianer ein neues Becken zu bauen. Natürlich musste es größer, länger, schöner usw. usw. sein. Etliche Wochen Planung und Bücher studieren und mit sich selbst ringen, ob dies wirklich notwendig ist und was das wieder kostet? Was wird die Familie dazu sagen 😕 Mein Familienoberhaupt sagte nur, mach es doch wenn du es wirklich willst. JAAAAA und ich wollte es und mach auch alles selber, dann ist es auch gleich viel billiger und IRRE genug bin ich auch. (Fahr ja auch eine KTM)

Technische Daten:
Vollglasbecken mit Längs-u. Querspangen
Beckengröße: 250 cm x 60 cm x 60 cm (Glasstärke 12 mm)
Unterschrank aus Ytongelementen geklebt
Technikbecken mit 130 Liter
1. Arbeitsschritt: 
Da ich in einem Altbau (Baujahr 1880) wohne, ist natürlich mit diverser Unebenheiten des Fußbodens zu rechnen. Somit bestand der 1. Arbeitsschritt darin die Aufstellfläche mittels Wasserwaage zu überprüfen und es stellte sich dabei heraus, dass der Aufstellort sowohl nach vorne und nach links abfällt und in der Mitte noch eine weitere Unebenheit aufweist.
Somit habe ich mich entschieden, eine schon einmal praktizierte Methode zum Ausgleich solcher Bodenunebenheiten anzuwenden. Zuerst wurde Plastikfolie auf den bestehenden Parkettboden aufgelegt, um ein dauerhaftes verkleben des Parkettbodens mit dem Bauschaum zu verhindern. Das Zeug klebt nämlichwie verrückt.
Dann wurde die 3-Schichtplatte mit der Wasserwaage und Unterlegkeilen genau in der Waage eingerichtet und anschließend im Abstand von ca. 10 – 20 cm Löcher in die Platte gebohrt und mit Bauschaum untergespritzt. Die Platte musste bis zum Aushärten des Schaums noch beschwert werden, da sich ansonsten die ganze Holzplatte heben und aus der Waage laufen würde.
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2. Arbeitsschritt: 
Nachdem der Bauschaum durchgehärtet war, ging ich daran mit Ytongsteinen meinen Unterbau für das Aquarium aufzustellen.
Der Unterschrank wurde in einer E-Form gebaut, das heißt es gibt eine Ytongwand links, rechts und in der Mitte, sowie eine Rückwand. Im vorderen Bereich wurden sogenannte Überlager bzw. Stürze eingebaut. Auch bei diesem Arbeitsschritt ist es von Vorteil wieder in der Waage zu bleibe, weil dadurch die weiteren Arbeitsschritte (Holzverkleidung anbringen) erleichtert werden. Es gibt sicher zierlichere Unterschränke aber ich wollte vor allem, dass der ganze Unterschrank stabil steht und das tut er mit Sicherheit.
Weiters musste ich beachten, dass ich genügend Höhe im Unterschrank bekomme damit mein Technikbecken (Fassungsvermögen ca.130 Liter) darunter noch Platz hat. Auf alle Fälle ist durch diese Bauweise gewährleistet, das sich das Holz nicht durchbiegen kann und somit des Becken immer vollflächig aufliegen wird und somit keine Spannungen auftreten können.
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3. Arbeitsschritt: 
Als nächstes begann ich damit, die Holzverkleidung an dem Unterschrank zu befestigen. Die einzeln passend zugeschnittenen Platten habe ich mittels Holzdübel an den Ytongsteinen angebracht. Somit sieht man von Außen keine Schrauben und hält trotzdem sehr gut. Zur Farbgebung und als Feuchtigkeitsschutz verwendete ich Bienenwachslasur. Richt übrigens sehr gut.  Dann habe ich noch die Türen angepasst , Griffe montiert und fertig.
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4. Arbeitsschritt: 
Vor diesem Arbeitsschritt hatte ich die größte Angst, den wenn hier was schief geht ist es nicht mehr zu korrigieren, sondern dann bleibt nur mehr neu machen. Da es Winter war und die Glasplatten sehr kalt waren, musste ich diese zuerst in der Wohnung einige Zeit lagern um sie auf Zimmertemperatur zu bringen, um so zu gewährleisten, dass der Kleber seine Verarbeitungstemperatur hat und somit perfekt hält. Dann wurde die erste Glasscheibe am Boden aufgelegt und mit Aceton gründlich entfettet. Diese ist besonders wichtig, da geringste Fettrückstände ausreichen können, damit an dieser Stelle das Silikon keine Verbindung mit dem Glas eingeht.
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Nicht zu verschweigen ist natürlich, dass ich bei diesem Arbeitsschritt 2 Helfer gehabt habe. Ansonsten wäre dieser Arbeitsschritt nicht zu bewältigen gewesen. Die erste Längsscheibe wurde hochkant auf dem Fußboden gestellt und das Silikon aufgebracht. Dann wurde die Glasscheibe zu zweit auf die Bodenplatte gehoben und von dem dritten Helfer solange festgehalten, bis eine kleine Seitenscheibe aufgestellt war. Ab diesem Zeitpunkt stabilisieren sich diese beiden Glasscheiben gegenseitig und man kann wieder loslassen.
Hier habe ich bereits die Bodenplatte, Rückscheibe und Seitenscheibe aufgestellt. Die kleinen Holzklötze im Hintergrund an der Bodenplatte, habe ich zur Sicherheit angebracht, damit mir keine Glasplatte beim verkleben nach hinten abhaut und dann hinter dem Schrank verschwindet.
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Mit einem kleinen Hilfsmittel wird eine schöne Silikonfuge hergestellt. Ein weiterer Vorteil ist, dass man kein Seifenwasser braucht. Dieses würde man brauchen, wenn man diese Silikonfuge mit dem Finger herstellt, damit man nicht am Silikon kleben bleibt.
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Wichtig ist, dass beim kleben zwischen Glas und Silikon keine Lufteinschlüsse zu sehen sind. Den sonst könnte das Becken an diesen Stellen einmal undicht werden.
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Zum fixieren der Glasscheiben solange das Silikon noch nicht durchgehärtet ist, habe ich an den unzugänglichen Stellen (Rückseite zur Wand) Klebestreifen verwendet und wo mehr Platz zur Verfügung stand (Vorderseite) spezielle Schraubzwinge verwendet.
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Nunmehr wurden noch die Längsspangen sowie die Querspangen eingeklebt. Dazu wurden sie mit passend zugeschnittenen Holzleisten unterstützt bzw. mit Schraubzwingen gehalten, damit sie in Ruhe trocknen können.
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5. Arbeitsschritt: 
Als eine der letzten Arbeiten wollte ich mir noch eine Beckenumrandung bauen. Sollte als optische Verschönerung dienen und vor allem das herausspringen der Fische verhindern.  Als Material verwendete ich sogenannte Hohlkammerpaneele, Aluwinkelprofile, Alu-U-Profile und Silikonkleber. Diese Paneele gibt es im Baumarkt mit 250 cm Länge und sind trotz ihres geringen Gewichtes sehr stabil. An den jeweiligen Ecken wurde ein Aluwinkelprofil mit Silikonkleber befestigt und mit einer Überlänge zugeschnitten um darin die Hohlkammerpaneele einführen zu können. Diese Aluleisten dienen auch gleichzeitig als Kantenschutz der empfindlichen Glasscheiben. Auf der oberen Glaskante der Längsscheiben wurde das Alu U-Profil aufgeklebt und rastet dort das Hohlkammerpaneel beim einschieben ein.
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6.Arbeitschritt: 
Als letzte Arbeit wurde noch das Technikbecken in den Unterschrank gestellt, div. Zierleisten angebracht und dann war es endlich geschafft. Ich war fertig……..und alles ging gut.
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Abschließend noch einen großen Dank an meine Familie, dass sie die mehrwöchige Baustelle im Wohnzimmer so geduldig hingenommen haben.
Dietmar, Aquaristik.cc

Pantoffeltierchen fuer Dummies

Hi,

heute kann ich euch ueber meine ersten Erfolge mit meiner Pantoffeltierzucht erzaehlen:

Pantoffeltierchen für Dummies

Es gibt ja unzählige, wunderbare Berichte im Inet, wie man eine
Paramecienkultur herstellt. Man nehme Bananenschalen oder
Rübenschnitzel oder Rübenwürfel oder einen Heuaufguß, etc. fülle ihn
mit Aquariumwasser auf und lasse das Ganze einige Tage stehen, dann
sollten als einzige die Paramecien (P. caudatum offensichtlich) mit
ihrem geringen Sauerstoffbedarf überleben und sich vermehren. Irgendwie
hab ich mich lang genug einfach zu blöd angestellt: Statt einer
stinkenden, trüben Brühe hatte ich immer wunderbar klares Wasser oder
geruchlose, trübe Flüssigkeit, jedenfalls nie irgendwelche Pantoffels
zu sehn.

Irgendwann ist es mir zu blöd geworden, und ich hab einfach eine ganze
Handvoll trockener Kohlrabischnitzel in den Liter Aquariumwasser in
geworfen, Deckel lose draufgelegt, und – oh Wunder! – einige Tage
später konnte ich mich bereits über eine stinkende, trübe Suppe freuen!
Nicht so mein Freund. Macht aber nichts.

Unterm Mikroskop hat sich schnell gezeigt, daß ich nicht falsch lag:

100x

und so habe ich aus dem partikelfreien Teil zwei oder drei Milliliter
entnommen, und in eine 0.5L Flasche mit stillem weichen Mineralwasser
gegeben (abgestandenes Leitungswasser tuts bestimmt auch), und mit
etwas Milch angefüttert. (In den Deckel habe ich ein Loch gemacht und
einen feinen Gardinenstoff geklebt, sodass etwas Luft aber keine
Fliegen hineinkommen).

 400x

 1000x ohne öl

(Braun wegen Jodimmobilisierung)

Nachdem diese Milchkulturen sehr explosionsartig wachsen, kommt es auch
sehr schnell zum Zusammenbruch einer Kultur. Für diese Fälle legen wir
uns eine “back-up-Kultur” an. Dafür reicht ein ganz kleines Gefäß oder
Minimarmeladenglas. Hinein kommen einige Reis- oder andere
Getreidekörner, oder ein bis zwei kleine Rübenschnitzel oder ein
kleines Stückchen Banane, und etwas vom Ansatz. Diese Kultur wächst
nicht sonderlich schnell, ist dafür aber über längere Zeit stabil. Die
Pantoffeltierchen sitzen gern an der Zuckerquelle und lassen sich
leicht wieder für eine neuerliche Schnellkultur verwenden.

Nachdem sich Milch nicht hält, halte ich es für eine wesentlich bessere
Alternative, mit aufgeschwemmtem Magermilchpulver zu füttern. Trotzdem
darf man nur sehr wenig füttern, da das System nicht so große
Kapazitäten hat.

Paramecien sind als Einzeller mit einer Länge von 70-180µm als
Lebendfutter für kleine Fischarten oder Jungfische, die aufgrund ihrer
kleinen Groeße noch keine Artemianauplien aufnehmen koennen, oftmals
als Ersatz für Tümpelstaubfutter geeignet und werden von vielen
Züchtern verwendet. Über den Nährwert konnte ich wenig finden, außer
daß er durch gezielte Fütterung mit z.B. Mikroalgen gesteigert werden
kann, allerdings habe ich auch eine Meinung gefunden, wonach sie nicht
von allen Jungfischen angenommen werden sollen, da sie angeblich
nesseln.

Weiterführende Literatur: Günther Sterba, Aquarienkunde Bd.1;
www.lebendkulturen.de: eine wunderbare Seite über die Zucht einiger
Planktonarten; Biotop-Forum “Zuchtbericht Pantoffeltierchen”;

lg

niki

 

 

 

 

Wissenswertes über UV -C Klärer

Hallo zusammen
Angesichts der sich fast schon periodisch wiederholenden UV Streitgespräche hab ich mal versucht, eine Zusammenfassung so wie ich sie sehe zu verfassen.
Allgemein
Im Gegensatz zu natürlichen Habitaten müssen unsere Pfleglinge im Aquarium großteils mit einem Bruchteil dessen an
Wassermenge auskommen die ihnen von der Natur sonst zur Verfügung gestellt wurde. Wir sollten daher trachten, ihnen eine künstliche Umwelt zu schaffen, die stabil und frei von organischer und anorganischer Verschmutzung ist. Ferner sollte diese künstl. Umwelt so wenig als möglich von den natürl. Ansprüchen der jeweils gepflegten Spezies abweichen. Nur diese Vorgangsweise lässt uns einigermaßen sicher sein, dass unsere AQ Insassen uns dies mit Gesundheit, einem
langen Leben und normalen freudigen Zuchtverhalten danken. Eines der wichtigsten Kriterien ist natürlich Wasser. Es soll
sauerstoffhaltig, natürlich sauber und beleuchtet sein. Futterreste, Ausscheidungen und vieles andere fördern allerdings nicht erwünschte schädliche Stoffe und Mikroorganismen im Wasser. Mechanische und biol. Filter sind nicht in der Lage die meist vorkommenden großen Mengen an Keimen, Mikroorganismen wie Parasiten und Viren zu entfernen.
UV Klärer sind eine zuverläßliche Methode, um diese gefährlichen Organismen aus unseren AQ W. zu entfernen. Ferner wirken sie Schwebealgen und Wassertrübungen organischen Ursprungs erfolgreich entgegen. In den meisten natürlichen Gewässern ist eine Wasserbelastung durch Keime relativ gering bis fast gar nicht vorhanden. Die Organismen unserer Pfleglinge haben sich im Laufe der Evolution über einen sehr langen Zeitraum, an diesen Zustand angepasst, durch umsetzen dieser der Natur entnommenen Tiere in unsere Becken erfahren diese oftmals einen wahren Infektionsstress, welcher das vorhandene Immunsystem zu Höchstleistungen treibt, und oft genug diesen Kampf auch verliert.  Die Anpassung an dieses in der Natur vorkommende nahezu keimfreie Gewässer geht z.B. bei Diskus so weit,
dass das Immunsystem welches sich auch in der Haut bzw. Oberfläche der Tiere befindet, mangels Notwendigkeit in den natürl. Gewässern, bereits so weit zurückgefahren ist, dass es nahezu nur mehr zum Zwecke der Bildung des Hautsekrets für Aufzucht der Jungtiere dient. Frei im Wasser herumschwirrende Bakterien auch Nitrosomas und Nitrobakter, können sich nicht nur als nützliche Baktis im Filter ansetzen, sondern durchaus auch als gefährlicher Bakterienplankton die Oberfläche unserer Fische besiedeln und dort verschiedene Krankheiten auslösen.
Ein UV C. Kl. Vernichtet, bei richtiger Dimensionierung bzgl. Stärke und Wasserdurchflussmenge, frei im Wasser herumtreibende Bakterien ohne den im Filter oder an diversen Gegenständen des Aq haftenden Bakterien zu schaden.
FRAGEN UND ANTWORTEN
Was ist ultraviolettes Licht ?
UV Licht sind die Lichtwellen, die zwischen Röntgenstrahlen und sichtbaren Licht in dem elektromagnetischen Spektrum liegen. Reines UV Licht ist für das menschl. Auge nicht sichtbar, besitzt aber eine sehr hohe Energieausstrahlung, welche in der UV Lampe durch Niederdruck erzeugt wird und nur eine bestimmte Wellenlänge durchlässt. Diese Wellenlänge wird in Angström ausgedrückt.  Der ideale Keimtötungsbereich liegt dabei bei 2537 Angström. Diese Wellenlänge besitzt die Eigenschaft, alle die dem Licht ausgesetzten Mikroorganismen zu töten.  Dabei ändern die ultraviolleten Lichtstrahlen weder Geschmack oder Geruch, noch führen sie eine chem. Reaktion des Wassers herbei, auch der PH Wert und die chem. Struktur des Wassers bleiben unverändert.
Welchen Ursprung hat das ultraviolette Licht ?
Die Sonne ist wohl die bekannteste ultraviolette Lichtquelle. Durch Faktoren wie Atmosphäre, Einfallwinkel und Tageszeit reduziert sich die „natürliche Bestrahlung“ unserer Erdoberfläche auf ein Minimum.  Erst seit Erfindung der ultravioletten Lampen, werden diese auch künstlich für viele Anwendungen benutzt.
Wie arbeitet ultraviolettes Licht ?
Wenn Mikroorganismen dem ultravioletten Licht ausgesetzt sind, verursacht die ultraviolette Energie einen Wechsel der chem. Bindung der DNA, was ein Absterben der Mikroorganismen zur Folge hat.
Ist eine Überdosierung möglich ?
Nein, Wasser kann weder UV Strahlung speichern, noch transportieren.  Viel gefährlicher scheint mir bei Betrieb eines UV -C Kl. die Möglichkeit einer zu geringen Watt Anzahl (Unterdimensionierung) oder zu schnellen Durchfluß zu sein. Dabei werden Mikroorganismen nicht abgetötet sondern lediglich geschädigt, was zu Resistenzen oder Veränderungen der DNA führen kann.  Bypass Betrieb dürfte aber möglich sein.
Vernichtet ein UV KL nicht auch nützliche Nitrifikationsbakterien ?
Es wird nur das durchströmte Wasser mit den darin befindlichen Mikroorganismen wie Parasiten, Schwebealgen und Viren bestrahlt und abgetötet. Alle anderen im Bodengrund, Steinen, Pflanzen, Gegenständen sowie sich im Filter befindlichen Bakterien bleiben unverändert vorhanden.
Sollte man UV Kl. Stundenweise betreiben? (ähnlich Beleuchtung)
Nein, man sollte sich entscheiden ob UV Kl. oder nicht, wenn aber, dann Dauerbetrieb. Ein andauerndes periodisches Aus und Ein schalten, würde nicht nur die Lebensdauer der Lampe verringern, sondern sich insofern, auch als kontraproduktiv erweisen, als ein ewiges auf und ab an Keimdichte im Wasser die Folge wäre. Dies kann meines Dafürhaltens zu ziemlichen Stress bei manchen Arten führen. Ich gebe ferner zu bedenken, dass manche Bakterien nur eine sehr kurze Verdoppelungszeit haben.
Verweichlicht man im UV Wasser gehaltenen Tiere ?
Die einfach nicht tot zu kriegende Meinung, man züchte sich, im mittels UV -C Kl.. entkeimten Wasser gehaltenen Tiere, „Immunleichen“ welche sofort bei Einsatz im normalen AQ Wasser kippen, halte ich pers. schlichtwegs für falsch. Eher das Gegenteil scheint der Fall zu sein, in solcher Art Wasser gehaltenen Tiere verkraften ein Umsetzen besser, da sie meist besser konditioniert sind. Die von Einigen beobachteten Ausfälle scheinen eher die Folge von Umsetzungen in besonders Mikroorganismen reiches Wasser zu sein.. Im Sinne einer artgerechten Haltung ist jedoch immer den Wässern der Vorzug zu geben und sollte unser aller bestreben sein, welche so naturnah wie möglich sind. Es kann und darf nicht unser Bestreben sein, die Tiere so zu halten, dass wie Viele glauben, sie sich an unser angebotenes Wasser gewöhnen, vielmehr haben wir dafür zu trachten, so weit als möglich, Wasser anzubieten in der die jeweilige Art in ihren natürl. Habitaten existiert.
Ist ein UV -Kl. Notwendig ?
Nein er ist sicher bei regelmäßigen WW nicht notwendig. Aber ein zur Lebensqualität unserer Tiere beitragendes „Feature“ ist er allemal.
Kann ein UV -Kl. Algenwuchs verhindern oder bekämpfen ?
Sofern sich die Algen mittels frei im Wasser schwebende „Schwärmer“ vermehren Ja.
NACHTEILE eines UV -C KL:
UV Strahlung hat nicht ausschließlich positive Seiten, so werde Chelatoren von zB. Eisen (Fe) durch die Strahlung aufgebrochen so, dass Fe den Pflanzen nicht mehr zur Verfügung steht. Häufigeres Nachdüngen von Fe ist bei Betrieb eines UV Kl. notwendig. Ebenso ist er bei Medikamentierung im Becken abzuschalten.
Laut einer wissenschaftliche Arbeit von Frau Dr. Liltved aus dem Institut for Water Research wurden folgende Beobachtungen festgestellt. Bakterien, die mit UV-Licht behandelt wurden, zeigten eine überraschende Fähigkeit zur Regenerierung ihrer Schäden unter nachfolgenden „Normal“-Bedingungen. Untersucht wurde das Phänomen der so genannten Photo-Reaktivierung, das die Fähigkeit der Bakterien zur Reparatur von UV-Schäden mit Hilfe von Enzymen im Bereich des sichtbaren Lichts (Lampen oder Sonnenlichte) beinhaltet. Auf Grund dieses Effektes ist es notwendig die UV-Dosierung drei- bis vierfach im Vergleich zur Inaktivierung ohne Reparatur zu erhöhen.
Die UV Röhre muss je nach Fabrikat regelmäßig getauscht werden. Lebenserwartung der Röhre beträgt ca. 7000-8000 Betriebsstunden.
Leidergibt es zur Messung der Keimdichte in unseren AQ., für den „normal“ Aquarianer, so viel ich bisher herausfinden konnte, noch keine wirklich brauchbaren Nachweismittel, sprich Test`s um den gesamten Umfang der KD selbst überprüfen zu können.
Zu kleine Dimensionierung bzw. zu schneller W. Durchfluß (siehe oben dazu bereits beschriebenes)
Eigene Beobachtungen 
Vor einiger Zeit habe ich festgestellt, dass sich meine Diskus träger bewegten und nur mehr gelangweilt und lustlos Futter aufnahmen, ohne aber dabei zu erkranken. Dies ging mehrere Wochen so. Ich möchte dabei noch erwähnen, dass ich ein nahezu Altwasserbecken betreibe. Ich fing mir an langsam Sorgen zu machen. Jemanden der meine Tiere nicht vorher gesehen hat, wäre dies aber kaum aufgefallen. Sämtliche mir zur Verfügung stehende Test`s zeigten durchaus positivste ideal Werte. In dieser Zeit haben sie aber durchaus mehrere Male gelaicht. Allerdings nie habe ich dabei ein verpilztes Ei entdeckt. Schrägschwimmer und Rotkopfsalmler haben sich im gleichen Becken vermehrt, Mikrogeophagus Ramirezi ebenfalls, bei den M.R. ist aber keiner durchgekommen.  Zum selben Zeitpunkt stellte ich auch ein vermehrtes Aufkommen von Faden und Pinsel Algen fest, welche ich vorher nur von Bildern kannte.  Als letzte Möglichkeit, habe ich errechnet, dass die Röhre meines 11 Watt UV Kl. weit über 7000 Std. alt war. Darauf habe ich das gesamte Gerät gegen einen 25 Watt (igen) getauscht, da ich für mein altes Gerät einen Abnehmer habe.  Innerhalb weniger Stunden nach der Inbetriebnahme, waren meine Diskus nicht wieder zu erkennen, was Vitalität und Fressverhalten betrifft.
So Leute….. damit habe ich versucht eine Zusammenfassung gepaart mit persönlichen Erfahrungen zu beschreiben. Ich bin natürlich auf Einsprüche eingestellt. Falls ich was wichtiges vergessen habe, lasst es mich wissen.
Gruß
Fritz

Einrichten eines Nano Aquarium

Einrichten eines Nano Aquarium

Als Nano Aquarium werden die kleinsten Formen von Aquarien bezeichnet, in denen Arten von kleinen Garnelen, Flusskrebsen, Schnecken und entsprechend geeignete Fische gehalten werden können. Gängige Volumen beginnen bereits ab 10 Litern. Trotz der kompakten Größe steht ein Nano Aquarium größeren Aquarien beim Thema Gestaltung in nichts nach. Eine große Auswahl von Wasserpflanzen und Gesteinen erlauben die Umsetzung vieler Ideen in den Nano Cubes.

Damit die Pflege und Instandhaltung eines Nano Aquariums nicht mehr Aufwand bedeutet als nötig, gilt es bei den kompakten Unterwasserwelten ein paar Dinge zu beachten. Nicht jede Pflanze für Aquarien ist im allgemeinen auch für ein Nano Aquarium geeignet. Einige Aquarienpflanzen wachsen schlichtweg zu schnell und zu hoch, um für die kleinen Becken geeignet zu sein. Daher sollte auf Pflanzen Wert gelegt werden, die langsam und im besten Fall begrenzt hoch wachsen. Einen guten Einstieg und zugleich eine gute Gestaltungs-Grundlage bietet beispielsweise die Eleocharis sp. ‚mini‘. Dieser Bodendecker lässt sich durchaus als Rasen für das Nano Aquarium betrachten und ist zudem äußerst pflegeleicht. Eine mögliche Ergänzung können kleine Mooskugeln der Art Nano Aegagropila darstellen. Zusätzlichen Unterschlupf und einen interessanten Kontrast zur Pflanzenwelt bietet Ohko Gestein. OhkoGestein, auch als Drachenstein bekannt, zeichnet sich durch tiefe röhrenartige Löcher aus. Ein interessanter Unterschlupf also, für die Fauna eine jeden Nano Aquariums.

Für die Anfänge mit einem Nano Aquarium bieten sich vor allem kleine Garnelenarten sehr gut an. Die Blue Dream Garnele hat mit einer Größe von gerade mal 2 cm selbst im kleinsten Nano Aquarium genügend Platz und wirkt durch ihre intensive, blaue Farbe sogar zusätzlich dekorativ. Eine größere Variante, doch ebenso pflegeleicht und hübsch anzusehen, ist die Amano Garnele. Sie wird etwa 5 cm groß und zudem wesentlich älter als die Blue Dream Garnele. Sowohl die Blue Dream Garnele wie auch die Amano Garnele sind zusätzlich ein gutes Mittel zur Algenbekämpfung. Außerdem sind sie sehr friedliebend, so dass die Vergesellschaftung mit friedlichen Fischen möglich ist.

 

ADA Amazonia der Soil für Aquascaping und Garnelen

Ein Aquarium erfreut das Herz der Betrachter und Besitzer. Damit sich die kleinen Bewohner auch richtig wohlfühlen, spielt Aquascaping eine wichtige Rolle. Bei der Gestaltung des Aquariums ist es wichtig, das passende Bodensubstrat auszuwählen. Besonders für Red Bee eignet sich Aqua Design Amano (ADA) Aqua Soil – Amazonia.

Red Bee Garnelen – das passende Bodensubstrat für Zuchterfolge

Damit sich bei der Haltung von Red Bee Garnelen, die sich durch ihre speziellen Streifen in Rot auszeichnen, Zuchterfolge einstellen, spielt der Nährstoffgehalt des Bodensubstrats eine wesentliche Rolle. Je nach Grade benötigen die Red Bee Garnelen besonders viel Pflege und zusätzliche Spezialnahrung. Unabhängig von der Unterart dieser Shrimps, hat sich Aqua Design Amano Amazonia als Bodensubstrat bewährt.

Vorteile von Aqua Design Amano Amazonia

Das Amazonia Bodensubstrat besitzt einen hohen Nährstoff- und Humin-Gehalt. Daher eignet sich Aqua Design Amano Amazonia auch für härteres Ausgangswasser. Besitzt das Bodensubstrat einen hohen ph-Wert, wird die Nährstoffaufnahme durch Wasserpflanzen erschwert. Mithilfe der Aqua Design Amano Amazonia wird die Härte des Wassers reduziert. Auf diese Weise wird der ph-Wert gesenkt, sodass die Wasserpflanzen Nährstoffe aufnehmen und sich prächtig entwickeln können. Außerdem behält das Aqua Design Amano Granulat seine Dichte und Form für lange Zeit. So bewirkt dieses Substrat, dass Sauerstoff und Wasser ausgezeichnet zirkulieren kann. Dieser Bodengrund erleichtert die Pflege von Pflanzen, die schwer zu pflegen sind. Außerdem ist er ideal für Red Bee Shrimps und diverse andere Zwerggarnelenarten, die weiches Wasser benötigen.

Qualitäten des ADA Bodensubstrats

Dieses Bodensubstrat ist eine neu entwickelte Innovation. Ein spezieller Prozess ermöglicht, dass diese Aquarium Soil aus natürlicher Erde gewonnen wird. Dank der kolloiden Partikel wird der Schmutz eingefangen, der im Wasser treibt. Zu diesem Zweck werden keine chemischen Zusätze benötigt. ADA Amazonia verleiht dem Aquarium-Wasser Klarheit. Dieses Bodensubstrat erzeugt Bedingungen, die das gesunde Wachstum von Wasserpflanzen fördern. Außerdem wird die Wasserhärte gesenkt und der ph-Wert des Wassers erreicht einen idealen Wert für die meisten Wasserpflanzen. Die Dichte und Körnung des Granulats ermöglicht, dass sich die Wurzelsysteme der Wasserpflanzen schnell entwickeln. ADA Amazonia behält seine beständige Form. Zwischen den Körnern verbleiben ausreichend Hohlräume. So wird erreicht, dass das Wurzelwachstum erhalten bleibt. Verwendet man das Bodensubstrat gemeinsam mit Power Sand, wird erreicht, dass sich im Substrat Bakterien schneller ansiedeln. So entsteht die perfekten Bedingung für die Wurzelsysteme der Wasserpflanzen.