Hallöchen !
Eines Tages war mit LANGWEILIG, der Winter zog ins Land und ich suchte ein neue Beschäftigung. Also war es doch nur logisch als Aquarianer ein neues Becken zu bauen. Natürlich musste es größer, länger, schöner usw. usw. sein. Etliche Wochen Planung und Bücher studieren und mit sich selbst ringen, ob dies wirklich notwendig ist und was das wieder kostet? Was wird die Familie dazu sagen 😕 Mein Familienoberhaupt sagte nur, mach es doch wenn du es wirklich willst. JAAAAA und ich wollte es und mach auch alles selber, dann ist es auch gleich viel billiger und IRRE genug bin ich auch. (Fahr ja auch eine KTM)
Technische Daten:
Vollglasbecken mit Längs-u. Querspangen
Beckengröße: 250 cm x 60 cm x 60 cm (Glasstärke 12 mm)
Unterschrank aus Ytongelementen geklebt
Technikbecken mit 130 Liter
1. Arbeitsschritt:
Da ich in einem Altbau (Baujahr 1880) wohne, ist natürlich mit diverser Unebenheiten des Fußbodens zu rechnen. Somit bestand der 1. Arbeitsschritt darin die Aufstellfläche mittels Wasserwaage zu überprüfen und es stellte sich dabei heraus, dass der Aufstellort sowohl nach vorne und nach links abfällt und in der Mitte noch eine weitere Unebenheit aufweist.
Somit habe ich mich entschieden, eine schon einmal praktizierte Methode zum Ausgleich solcher Bodenunebenheiten anzuwenden. Zuerst wurde Plastikfolie auf den bestehenden Parkettboden aufgelegt, um ein dauerhaftes verkleben des Parkettbodens mit dem Bauschaum zu verhindern. Das Zeug klebt nämlichwie verrückt.
Dann wurde die 3-Schichtplatte mit der Wasserwaage und Unterlegkeilen genau in der Waage eingerichtet und anschließend im Abstand von ca. 10 – 20 cm Löcher in die Platte gebohrt und mit Bauschaum untergespritzt. Die Platte musste bis zum Aushärten des Schaums noch beschwert werden, da sich ansonsten die ganze Holzplatte heben und aus der Waage laufen würde.
2. Arbeitsschritt:
Nachdem der Bauschaum durchgehärtet war, ging ich daran mit Ytongsteinen meinen Unterbau für das Aquarium aufzustellen.
Der Unterschrank wurde in einer E-Form gebaut, das heißt es gibt eine Ytongwand links, rechts und in der Mitte, sowie eine Rückwand. Im vorderen Bereich wurden sogenannte Überlager bzw. Stürze eingebaut. Auch bei diesem Arbeitsschritt ist es von Vorteil wieder in der Waage zu bleibe, weil dadurch die weiteren Arbeitsschritte (Holzverkleidung anbringen) erleichtert werden. Es gibt sicher zierlichere Unterschränke aber ich wollte vor allem, dass der ganze Unterschrank stabil steht und das tut er mit Sicherheit.
Weiters musste ich beachten, dass ich genügend Höhe im Unterschrank bekomme damit mein Technikbecken (Fassungsvermögen ca.130 Liter) darunter noch Platz hat. Auf alle Fälle ist durch diese Bauweise gewährleistet, das sich das Holz nicht durchbiegen kann und somit des Becken immer vollflächig aufliegen wird und somit keine Spannungen auftreten können.
3. Arbeitsschritt:
Als nächstes begann ich damit, die Holzverkleidung an dem Unterschrank zu befestigen. Die einzeln passend zugeschnittenen Platten habe ich mittels Holzdübel an den Ytongsteinen angebracht. Somit sieht man von Außen keine Schrauben und hält trotzdem sehr gut. Zur Farbgebung und als Feuchtigkeitsschutz verwendete ich Bienenwachslasur. Richt übrigens sehr gut. Dann habe ich noch die Türen angepasst , Griffe montiert und fertig.
4. Arbeitsschritt:
Vor diesem Arbeitsschritt hatte ich die größte Angst, den wenn hier was schief geht ist es nicht mehr zu korrigieren, sondern dann bleibt nur mehr neu machen. Da es Winter war und die Glasplatten sehr kalt waren, musste ich diese zuerst in der Wohnung einige Zeit lagern um sie auf Zimmertemperatur zu bringen, um so zu gewährleisten, dass der Kleber seine Verarbeitungstemperatur hat und somit perfekt hält. Dann wurde die erste Glasscheibe am Boden aufgelegt und mit Aceton gründlich entfettet. Diese ist besonders wichtig, da geringste Fettrückstände ausreichen können, damit an dieser Stelle das Silikon keine Verbindung mit dem Glas eingeht.
Nicht zu verschweigen ist natürlich, dass ich bei diesem Arbeitsschritt 2 Helfer gehabt habe. Ansonsten wäre dieser Arbeitsschritt nicht zu bewältigen gewesen. Die erste Längsscheibe wurde hochkant auf dem Fußboden gestellt und das Silikon aufgebracht. Dann wurde die Glasscheibe zu zweit auf die Bodenplatte gehoben und von dem dritten Helfer solange festgehalten, bis eine kleine Seitenscheibe aufgestellt war. Ab diesem Zeitpunkt stabilisieren sich diese beiden Glasscheiben gegenseitig und man kann wieder loslassen.
Hier habe ich bereits die Bodenplatte, Rückscheibe und Seitenscheibe aufgestellt. Die kleinen Holzklötze im Hintergrund an der Bodenplatte, habe ich zur Sicherheit angebracht, damit mir keine Glasplatte beim verkleben nach hinten abhaut und dann hinter dem Schrank verschwindet.
Mit einem kleinen Hilfsmittel wird eine schöne Silikonfuge hergestellt. Ein weiterer Vorteil ist, dass man kein Seifenwasser braucht. Dieses würde man brauchen, wenn man diese Silikonfuge mit dem Finger herstellt, damit man nicht am Silikon kleben bleibt.
Wichtig ist, dass beim kleben zwischen Glas und Silikon keine Lufteinschlüsse zu sehen sind. Den sonst könnte das Becken an diesen Stellen einmal undicht werden.
Zum fixieren der Glasscheiben solange das Silikon noch nicht durchgehärtet ist, habe ich an den unzugänglichen Stellen (Rückseite zur Wand) Klebestreifen verwendet und wo mehr Platz zur Verfügung stand (Vorderseite) spezielle Schraubzwinge verwendet.
Nunmehr wurden noch die Längsspangen sowie die Querspangen eingeklebt. Dazu wurden sie mit passend zugeschnittenen Holzleisten unterstützt bzw. mit Schraubzwingen gehalten, damit sie in Ruhe trocknen können.
5. Arbeitsschritt:
Als eine der letzten Arbeiten wollte ich mir noch eine Beckenumrandung bauen. Sollte als optische Verschönerung dienen und vor allem das herausspringen der Fische verhindern. Als Material verwendete ich sogenannte Hohlkammerpaneele, Aluwinkelprofile, Alu-U-Profile und Silikonkleber. Diese Paneele gibt es im Baumarkt mit 250 cm Länge und sind trotz ihres geringen Gewichtes sehr stabil. An den jeweiligen Ecken wurde ein Aluwinkelprofil mit Silikonkleber befestigt und mit einer Überlänge zugeschnitten um darin die Hohlkammerpaneele einführen zu können. Diese Aluleisten dienen auch gleichzeitig als Kantenschutz der empfindlichen Glasscheiben. Auf der oberen Glaskante der Längsscheiben wurde das Alu U-Profil aufgeklebt und rastet dort das Hohlkammerpaneel beim einschieben ein.
6.Arbeitschritt:
Als letzte Arbeit wurde noch das Technikbecken in den Unterschrank gestellt, div. Zierleisten angebracht und dann war es endlich geschafft. Ich war fertig……..und alles ging gut.
Abschließend noch einen großen Dank an meine Familie, dass sie die mehrwöchige Baustelle im Wohnzimmer so geduldig hingenommen haben.
Dietmar, Aquaristik.cc